Der Fels-Litzenanker dokumentiert am besten den Fortschritt und den Stand der modernen Ankertechnik beim Einsatz in Felsgestein. Die Anwendung ist im Allgemeinen auf jene Fälle beschränkt, bei denen die vollständige Krafteinleitungslänge im Fels liegt. Darüber hinaus ist es auch möglich, Stump-Felsanker nach Zustimmung einer oder eines geotechnischen Sachverständigen auch abweichend auszuführen.
Selbst in besonders schwierigen Boden- und Felsformationen erfolgt durch die Anwendung von speziellen Verpresstechniken daher der Einsatz eines zuverlässig tragfähigen Schwerlastankers.
Meilensteine bei der Weiterentwicklung.
Einen Meilenstein in der Entwicklung des Stump-Felsankers stellten in jedem Fall die Arbeiten an der Ederstaumauer dar. Die Auftriebssicherung der Ederstaumauer erfolgte durch 104 Dauerlitzen-Felsanker vom Typ 6–34 mit einer Gebrauchslast von 4.500 kN. Die Prüflasten betrugen bis zu 12.500 kN bei Ankerlängen zwischen 68 und 73 m. Die Herstellung der Bohrlöcher musste im Bereich der Staumauer schonend und im gesamten Bereich mit höchster Genauigkeit erfolgen. Die Bohrabweichungen lagen mit 0,5 % noch unterhalb der strengen Vorgabe zur Toleranz von 1 % Bohrabweichung.
Für die Herstellung dieser Felsanker war es zunächst erforderlich, eine Kernbohrung mit einem Durchmesser von 146 mm auszuführen. Im Anschluss daran erfolgte die Aufweitung des Durchmessers von 276 mm. Durch eine Gebirgs- und Mauerwerksinjektion auf Zementbasis erreichten wir eine gezielte Vergütung des Bereichs vor allem im Krafteinleitungsbereich der Anker. Dies wurde mittels WD-Tests nachgewiesen. Der Ankereinbau erfolgte mit Hilfe einer speziellen Umlenkkonstruktion und eines Mobilkrans, um Einbaubeschädigungen am Korrosionsschutz des Ankers auszuschließen.
Zum Spannen der Anker setzten wir eine speziell für diesen Fall angefertigte Spannpresse ein. 10 der 104 eingebauten Anker rüsteten wir mit Kraftmessdosen und Lichtwellenleiter-Sensoren für eine permanente Ankerüberwachung aus. Die Ankerköpfe von allen Ankern sind dabei so ausgebildet, dass jederzeit eine Ankerkraftmessung und bei Bedarf ein Nachspannen der Anker möglich ist.
Die Sicherung eines Großkluftkörpers am Kammereckfelsen, zwischen St. Goar und Oberwesel, erfolgte durch den Einbau von 23 Dauerfelsankern mit einer Gebrauchslast von jeweils 2.000 kN. Das Felsmassiv liegt direkt oberhalb der vielbefahrenen Bundesstraße B9 und wird durch einen Tunnel der Deutschen Bahn unterfahren. Die bis zu 40 Meter langen Daueranker bestehen dabei aus jeweils 23 Einzellitzen und wurden auf zwei Stahlbetonriegeln angeordnet. Die Gebrauchslast wurde in zwei Schritten – zuerst mit 1.350 kN, dann mit 2.000 kN – aufgebracht. Die Verformungen des Felsmassivs überwachten wir laufend mit Hilfe von Mehrfachextensometern.
Zulassung (PDF): Felsanker (Z-34.11-223)