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Verlängerung Stadtbahnlinie U5 Europaviertel, Frankfurt a. M.

Daten und Fakten
Firma PORR GmbH & Co. KGaA . Ingenieurbau Standort Düsseldorf
Auftraggeber ARGE U5 Europaviertel
Stadt/Land Frankfurt - Deutschland
Projektart Bahn-und Straßentunnel, Baugrube
Bauzeit 05.2017 - 01.2025

Verlängerung Stadtbahnlinie U5 Europaviertel Frankfurt a. M.

Gesamte Wertschöpfungskette aus einer Hand für komplexes Infrastrukturprojekt

Eine rund 2.750 m lange Stadtbahntrasse für die U-Bahn Linie 5 wird das neue Europaviertel auf dem ehemaligen Hauptgüterbahnhof an das städtische U-Bahn-Netz anbinden. 2017 hatte die Arge U5 Europaviertel, bestehend aus den Leistungsbereichen Ingenieurbau,Tunnelbau und dem Spezialtiefbau, den Auftrag für die Errichtung eines unterirdischen, 1.160 m langen Streckenabschnitts erhalten – inklusive Anbindung an die U5-Bestandsstrecke, Errichtung eines Notausstiegs am Anschlusspunkt sowie Rohbauarbeiten für die U-Bahn-Station Güterplatz. Der neue U-Bahn-Halt wird in offener Bauweise errichtet. Im Bereich der Europa-Allee wird die U-Bahntrasse über ein Rampenbauwerk aus den Tunnelbauwerken in geschlossener und offener Bauweise an die Oberfläche geführt.

Projekt mit Pioniergeist

Für das Tunnelbauwerk in geschlossener Bauweise wurden 2 Tunnelröhren mit einer Länge von 827 m im Gleis 1 und 842 m im Gleis 2 im Schildvortrieb hergestellt – ein Novum in der hessischen Metropole. Die 580 t schwere und 80 m lange Tunnelbohrmaschine EVA, kurz für „Europaviertel anbinden“, war speziell an die geologischen Gegebenheiten entlang der Strecke angepasst worden.

Zwischen September 2019 und September 2020 erfolgte der Vortrieb der Südröhre. Ausgestattet mit neuem Schildmantel und Schneidrad fuhr EVA ab Januar 2021 die parallel verlaufende Nordröhre auf und erreichte im Mai 2021 ihre Endposition. In der Vorwärtsbewegung montierte die Maschine insgesamt 8.358 Tübbinge für die stützenden Betonröhren.

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Anspruchsvolle Arbeiten unter Druckluft

Die letzten Meter bis zum bestehenden U-Bahntunnel am Platz der Republik wurden bis Juli 2022 im bergmännischen Verfahren bewältigt. Technisch komplexe Druckluftschleusen glichen den Luftdruck an der Baustelle dem Druck des anstehenden Grundwassers an, um das Eindringen von Wasser zu verhindern. Im 24/7-Schichtbetrieb stellte der PORR Tunnelbau in der Südröhre 11 m und in der Nordröhre 3 m Tunnel her. Der Gesundheitsschutz hatte dabei oberste Priorität, daher wurden alle Personen vorsorglich arbeitsmedizinisch untersucht. Die Arbeiten liefen in 3 Schichten à 6 Stunden. Zusätzlich wurden rund 1,5 Stunden zum Ein- und Ausschleusen in der Druckkammer benötigt.

Aushubarbeiten für eine der tiefsten Baugruben Frankfurts

Der Aushub für die U-Bahn-Station Güterplatz startete im August 2022 unterhalb der ersten Aussteifungsebene. Die Baugrube wird rund 170 m lang, 25 bis 30 m breit und bis 24 m tief ausgeschachtet. Um in dieser Tiefe arbeiten zu können, sind die Bagger mit teleskopierbaren Deep-Reach-Auslegern ausgestattet. Die Arbeiten werden von geotechnischen Messungen begleitet. Rund 170.000 t Erdmaterial müssen abtransportiert werden – eine enorme logistische Herausforderung in der Frankfurter Innenstadt.