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Generalunternehmerschaft für Ersatzneubau der Dütebrücke

Daten und Fakten
Firma PORR Ingenieurbau
Auftraggeber Autobahn GmbH des Bundes
Stadt/Land Osnabrück - Deutschland
Projektart Brücken
Bauzeit 07.2016 - 03.2022

Ersatzneubau der Dütebrücke

In fünfeinhalb Jahren Bauzeit wurde die Dütebrücke vom PORR Ingenieurbau, Standort Düsseldorf, neu errichtet. Sie befindet sich auf der A1 zwischen dem Autobahnkreuz Lotte/Osnabrück und der Anschlussstelle Osnabrück-Hafen.

Errichtet wurde die neue Dütebrücke in sogenannter Stahlverbundbauweise. Auf den neuen Stahlbetonstützen und Auflagern wurde ein Überbau aus Stahl montiert. Darauf ist die Brückenplatte aus Beton hergestellt worden. Sieben Pfeilerachsen mit je zwei Pfeilerpärchen für jeden Überbau halten das Bauwerk. Insgesamt stecken 11.480 Kubikmeter Beton und 5.430 Tonnen Stahl in der 301 Meter langen Konstruktion, die auf den ersten Blick nicht verrät, welche anspruchsvolle Leistung vor allem beim Abbruch der Bestandsbrücke vollbracht wurde.

Längsschnitt durch die Bestandsbrücke in 60 Stunden

Das 50 Jahre alte Bestandsbauwerk war nicht, wie sonst üblich, mit zwei getrennten Überbauten errichtet worden. Daher fiel die Option, den Verkehr über eine Brückenhälfte zu leiten, während die andere abgerissen wurde, aus. Die Lösung: Die im Regelbereich bis zu 65 cm dicke, mit Spannstahl durchzogene Betonfahrbahn wurde mit Betonsägen längs in zwei Hälften gesägt. Diese Präzisionsarbeit wurde auf der ganzen Länge von 300 Metern während einer 60-stündigen Vollsperrung vollbracht – trotz hohem Verschleiß, Arbeiten auf der bestehenden Fahrbahnfläche und getakteten Sperrpausen des nächtlichen Bahnverkehrs.

Nachdem die Brücke zersägt war, wurde der Verkehr über die westliche, verbleibende Brückenhälfte geleitet. Die unter Naturschutz stehenden Auen entlang der Düte hatten einen Abbruch vom Boden aus verhindert.

2.150 t schweres Traggerüst sorgt während des Abbruchs für Stabilität   

Da der alte Betonüberbau vorgespannt und die Tragfähigkeit nach der Teilung nicht mehr gegeben war, wurde die gesamte Brücke vorab mit einer vollflächigen Gerüstkonstruktion unterbaut, die neben dem Fluss Düte auch eine ICE-Strecke und einen Gemeindeweg überbrücken musste. Mithilfe von 479 Hydraulikpressen wurde das 2.150 Tonnen schwere Traggerüst unter Verkehr nachgefahren. Im Anschluss der Maßnahme wurde die Renaturierung der Düte durchgeführt. Sie windet sich heute in Schleifen unter der Brücke hindurch und erschließt neuen Lebensraum für Fauna und Flora.

Möglich wurde all dies dank einer vertrauensvollen und partnerschaftlichen Zusammenarbeit mit dem Projektteam der Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Westfalen, sowie der erfahrenen Ausführung aller beteiligten Gewerke. Der PORR Spezialtiefbau verantwortete die Pfahlgründung mit Ortbetonrammpfählen, der Verkehrswegebau hatte die Straßenbauarbeiten realisiert.