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Eisenbahnüberführung Ernst-Reuter-Allee, Magdeburg

Daten und Fakten
Firma PORR GmbH & Co. KGaA, PORR Spezialtiefbau GmbH
Auftraggeber DB Netz AG, Stadt Magdeburg, drei städtische Gesellschaften (MVB, AGM, SWM)
Stadt/Land Magdeburg - Deutschland
Projektart Bahn-und Straßentunnel
Bauzeit 06.2022 - 11.2022

Große Herausforderungen mit Bravour gemeistert

Im Jahr 2015 erhielt der Ingenieurbau den Auftrag für eines der größten Eisenbahninfrastrukturprojekte in Sachsen-Anhalt und eines der größten Verkehrsprojekte in Magdeburg seit der Wiedervereinigung: die Eisenbahnüberführung Ernst-Reuter-Allee. Die herausragenden Ingenieurbauten sind der ca. 340 m lange Citytunnel in der Ernst-Reuter-Allee, die etwa 60 m Tunnelzufahrt zum Einkaufscenter City-Carré sowie die 5 neuen Eisenbahnbrücken. Darüber hinaus umfasste der Auftrag die Herstellung von 6 Trogbauwerken, 6 Stützwänden, dazu Straßenbau- und Entwässerungsarbeiten, Gleisbau- und Oberleitungsarbeiten für die Straßenbahn, den Neubau von 3 Haltestellen sowie den Versorgungsleitungsbau.

Schnelle Bauausführung hatte oberste Priorität

Die Zahlen sprechen eine beeindruckende Sprache. Etwa 34.500 m³ Beton und rund 5.000 t Stahl wurden verbaut, 48.000 m³ Erde im Tunnel ausgehoben, 93 Bodenplatten hergestellt, 243 Tunnelwände, Trogwände und Stützwände realisiert.

Das Ingenieurbau-Team Berlin verantwortete die Bauausführung. Verbauten und Bohrpfähle stellte der PORR Spezialtiefbau her. Oberste Priorität hatte die schnelle Fertigstellung der Bauarbeiten. Um die Schlagzahl zu erhöhen, unterstützte ein Team der PORR Polska bei den Betonbauarbeiten. Im Juli 2022 waren die Röhren des Citytunnels fertiggestellt.

Der Citytunnel ist Basis für eine moderne Verkehrsinfrastruktur

Infrastrukturmaßnahmen wie die Modernisierung des Eisenbahnknotens Magdeburg benötigen einen langen Atem. 2004 hatte die Deutsche Bahn AG festgestellt, dass die teilweise aus dem 19. Jahrhundert stammenden Eisenbahnbrücken saniert oder erneuert werden müssen. Nach langen Jahren der Planung und Genehmigung wurde daraus ein umfassendes Projekt, bei dem Brücken, Gleise, Oberleitungsanlagen, Weichen sowie Signal- und Sicherungstechnik am Magdeburger Hauptbahnhof an die Anforderungen moderner Schieneninfrastruktur angepasst wurden.

Entsprechend des Eisenbahnkreutzungsgesetzes musste mit der Erneuerung der Eisenbahnüberführung auch der darunter liegende Verkehrsraum neu geplant werden. Ein zweistöckiger, massiver Rahmen, der in die bestehenden Widerlager integriert wurde, entkoppelt Straßenbahn- und Straßenverkehr. In der Ebene-1 wird der motorisierte Individualverkehr zwischen Damaschkeplatz und dem City-Carré in zwei getrennten Röhren unterirdisch geführt. Die Ebene 0 darüber ist dem Straßenbahnverkehr, Fußgängern und Radfahrern vorbehalten. Das Tunnelbauwerk mit einer lichten Höhe von mindestens 4,50 m, einer Breite von 8,50 m und einer Länge von 353 m beziehungsweise 323 m wurde aufgrund des hoch anstehenden Grundwassers mit Dichtsohle ausgeführt.