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Tunnelerneuerungen an der Lahntalstrecke begannen mit feierlichem Tunnelanstich

Nach einem knappen Jahr Vorbereitungszeit sind die Vortriebsarbeiten am Fachinger und am Cramberger Tunnel gestartet. Um die Tunnelquerschnitte aufzuweiten, werden sich „Nora“ und „Tilly von Cramberg“ in den nächsten Monaten 426 bzw. 732 Meter durch den Berg arbeiten. Mithilfe der beiden mächtigen Tunnelvortriebsportale bauen die Düsseldorfer Tunnelbauspezialisten der PORR die Bestandsbauwerke zurück und bringen eine temporäre Sicherung in Spritzbetonweise ein. Die Arbeiten erfolgen im Auftrag der Deutschen Bahn, die entlang der Lahntalbahn insgesamt sechs Tunnel saniert und modernisiert.

Einhub des Tunnelvortriebsportals am Fachinger Tunnel.

© ARGE PORR/Feldhaus Bergbau/Heinz Schnorpfeil Bau

Im Auftrag der Deutschen Bahn führt die ARGE PORR GmbH & Co. KGaA, FELDHAUS Bergbau GmbH & Co. KG, Heinz Schnorpfeil Bau GmbH die Tunndelsanierung durch. Vor dem Baubeginn im Spätherbst 2023 bzw. im Januar 2024 wurden alle Vorarbeiten wie das Herstellen der Baustelleneinrichtungsflächen, der Rückbau der Tunnelportale, die Montage der Hangsicherung, das Herstellen der Anschlagswände sowie die Montage der Tunnelaufweitungssysteme abgeschlossen.

Und so folgten ein paar wohlverdiente Momente des Innehaltens. Mit der Tunneltaufe und dem symbolischen Tunnelanstich machte die Baustelle am westlichen Portal des Fachinger Tunnels im Oktober 2023 den Anfang. Von hier wird der Tunnel in Richtung Diez aufgefahren. Die Firmen der ARGE und die Projektleitung der Deutschen Bahn führten die Tunnelpatin in ihr Ehrenamt ein. Anschließend wurde eine Statue der heiligen Barbara, die seit dem Mittelalter als Schutzpatronin der Bergleute gilt, kirchlich gesegnet. Wie sehr die Anliegergemeinden an der Tunnelsanierung Anteil nehmen, zeigte sich auch während der Barbarafeier am 4. Dezember, bei der die Bergleute den Schutz ihrer Patronin erbitten. Während der Andacht sang der örtliche Männergesangsverein und präsentierte zu Ehren der anwesenden Bergleute das Steigerlied. Der Ortsverein verwöhnte die Tunnelbauer mit leckerem, selbstgebackenem Brot.

Aufweitung der Tunnelröhren im zyklischen Vortrieb

Die Abbruch- und Aufweitungsarbeiten erfolgen mit der Tunnel-im-Tunnel-Methode im laufenden Bahnbetrieb. Dafür wurden 46 Meter lange und rund 270 Tonnen schwere, schienengebundene Tunnelaufweitungssysteme (TAS) eingehoben. Auf einem neu verlegten Gleis in der Mitte der Bestandsröhre läuft der Bahnverkehr im Schutz einer Einhausung während der gesamten Bauarbeiten sicher weiter. An den Außenseiten des TAS sind mächtige Geräte wie Meißel, Bohrer und Spritzbetonmanipulator montiert. Auch das benötigte Material findet auf Nora und Tilly Platz. Ein Vortriebs-Zyklus beginnt mit dem Abbruch der Bestandsschale, bestehend aus Mauerwerk und Hinterpackung. Anschließend wird die Ortsbrust geöffnet und das Felsmaterial abgebrochen. Dabei kommen überwiegend Meißel zum Einsatz, vereinzelt erfolgen kontrollierte Auflockerungssprengungen. Nach der Versiegelung der Ortsbrust bzw. der Erstsicherung der Tunnellaibung erfolgt der Einbau der äußeren Bewehrungsmatte, die zusammen mit einem Stahlausbaubogen eingespritzt wird. Zur Gebirgssicherung im Tunnel werden bei Bedarf Anker gebohrt. Abschließend wird eine innere Bewehrungslage eingebaut und die Spritzbetonlage auf Sollstärke ergänzt. Nach dem Verfüllen des seitlichen Fahrwegs mit Ausbruchmaterial beginnt der Zyklus von vorne. 

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