Baugrube mit Bohrpfahlwand und DSV-Dichtsohle
Als Vorabsicherung sowie Abdichtung gegen anstehendes Grundwasser wurden DSV-Dichtsohlen hergestellt. Die 45 m2 große Baugrube ist mit einer Bohrpfahlwand umschlossen und mit 11 Mikropfählen bis 20 m Länge gesichert. In der kleineren, 20 m2 großen Baugrube nehmen vernagelte Spritzbetonwände die auftretenden Erdkräfte auf. Insgesamt wurden 29 Bohrpfähle mit Durchmesser 1.200 mm bis zu einer Bohrtiefe von 15 m sowie zwei Bohrpfähle mit Durchmesser 620 mm bis zu einer Bohrtiefe von 7 m hergestellt. Bohrpfähle und Mikropfähle haben den Vorteil, aufgrund ihrer Abmessungen hohe Zug- und Drucklasten aufzunehmen. Da in voll befüllten Zuckersilos gewaltige Massen auf den Untergrund wirken, bietet der Einsatz der Pfähle hohe Sicherheit für das Südzucker-Werk. Innerhalb der Baugrube wurde eine Wasserhaltung eingerichtet.
Anlage ermöglicht Zuckerverladung vom Silo auf den LKW
Die Südzucker AG ist der weltgrößte Rübenzuckerproduzent und betreibt allein in Deutschland sieben Zuckerfabriken in traditionellen Rübenanbaugebieten. Das im Jahr 1957 errichtete Werk im bayerischen Rain am Lech verarbeitet pro Jahr bis zu 1,6 Millionen Tonnen Rüben und stellt daraus bis zu 250.000 Tonnen Zucker her. Ein Großteil der Produktionsmenge wird mit speziellen Silo- und Tankfahrzeugen direkt an die Industrie geliefert. Für die direkte Beladung der LKWs aus den Zuckersilos errichtet Südzucker im Werk Rain eine moderne Anlage zur hygienischen und staubfreien Zucker-Loseverladung.
Fertigstellungtermin unter laufender Produktion gehalten
In den sieben Großsilos auf dem Rainer Werksgelände können mehr als 100.000 Tonnen Zucker gelagert werden. Um diesen Lasten standzuhalten, musste der massive Baugrubenverbau für die kleinere der beiden Baugruben fertiggestellt sein, bevor die Hochphase der 2022er Rübenkampagne begann und die benachbarten Silos sukzessive befüllt wurden. Eine Unterbrechung oder gar ein Produktionsstopp kamen selbstverständlich nicht in Frage. Da das Bestandsfundament mächtiger war als ursprünglich angenommen, wurde das Zeitfenster äußerst knapp. Aufgrund der Vorausplanung und verzahnten Zusammenarbeit mit den anderen Gewerken und dem transparenten, regelmäßigen Informationsaustausch mit dem Auftraggeber, wurde der zugesagte Termin eingehalten. Auch die Rückverankerung der Bohrpfahlwand war bei den engen Platzverhältnissen eine echte Herausforderung, die vom Team mit Bravour gemeistert wurde.