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Komplexe Baugrube für eines von Nürnbergs Jugendstiljuwelen

Nach einer grundlegenden Sanierung soll das ehemalige städtische Volksbad Nürnberg zu einem Hallenschwimmbad mit großem Wellness-Anteil umgebaut und erweitert werden. Für den Neubau des Lehrschwimmbeckens errichtete die Münchner Niederlassung des PORR Spezialtiefbau im Auftrag der Stadt Nürnberg eine komplexe Baugrube. DSV-Unterfangungen sichern die angrenzenden, denkmalgeschützten Gebäude gegen Setzungen. Die Ausführungsplanung verantwortete der PORR Spezialtiefbau Planung.

Rückverankerung der Trägerbohlwand mit temporären Litzenverpressankern.

© PORR

Als die öffentliche Badeanstalt 1914 eröffnet wurde, war sie in puncto Ausstattung und Technik richtungsweisend und begeistert bis heute mit ihrem einzigartigen Jugendstilambiente. Sie verfügte über drei Schwimmhallen, Dampf- und Schwitzbäder, 66 Wannenbäder, 14 Brausebäder und sogar ein separates Hundebad. Nachdem das Volksbad mit modernen Hallenschwimmbädern nicht mehr konkurrieren konnte, wurde es 1994 geschlossen. Im Rahmen der Revitalisierung entstehen bis Mitte 2025 zwei 25-Meter-Schwimmbecken, ein Kinderbereich, ein Wellnessbereich mit Saunen, Hamam, Physiotherapie und Fitnessstudio sowie eine öffentliche Gastronomie. Anstelle des Kesselhauses wird ein Neubau mit Lehrschwimmbecken und Umkleiden errichtet.

Baugrube

Aufgrund der Lage der Baustelle inmitten enger innerstädtischer Bebauung gab es für das Baustellenteam erhebliche Beschränkungen bei Logistik, Lagerflächen und Arbeitsraum. Seitlich wurde die Baugrube mit rund 380 m² Bohrpfahlwand und 250 m² einfach rückverankerter Trägerbohlwand gesichert. Für die Unterfangung des angrenzenden Bestand wurde rund 600 Düsmeter DSV-Körper sowie eine vernagelte Spritzbetonvorsatzschale hergestellt. Die Düsenstrahlarbeiten erfolgten teils unter sehr beschränkten Platz- und Höhenverhältnissen im Gebäudeinneren. Selbstredend wurde auf erschütterungsfreies Arbeiten und einen behutsamen Umgang mit der historischen Bausubstanz geachtet. „Auch der Umweltschutz steht bei uns im Fokus. So wird z.B. bei unseren Geräten Bio-Öl im Hydrauliksystem eingesetzt, das schnell biologisch abbaubar ist“, so PORR Projektleiter Peter Berneiser.

„Wir konnten nicht nur mit hoher Ausführungsqualität, sondern auch mit guter Projektabstimmung und großer Flexibilität überzeugen“, freut sich Niederlassungsleiter Wolfgang Wiesnet. So war die teilweise Kontamination des Bodens bei Auftragsvergabe unbekannt. Rund 2.200 m³ teils kontaminiertes Aushubmaterial wurden fachgerecht entsorgt und während der Arbeiten war eine spezielle Schutzausrüstung erforderlich.

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