Überbauarbeiten in luftiger Höhe auf bodengestützten Traggerüsten
Nachdem im südlichen Bauabschnitt die Bauwerks- und Traggerüstgründung sowie die Herstellung des ersten Brückenpfeilers abgeschlossen waren, begann der erste Bauabschnitt des Brückenüberbaus. Weitere drei von insgesamt 27 Bauabschnitten sollen bis Mitte des Jahres folgen. Startpunkt war das südliche Brückenwiderlager, das bereits im vergangenen Jahr betoniert worden war. Der Abstand zwischen Pfeiler 5 und Pfeiler 4, dem ersten Pylon vom südlichen Widerlager aus gesehen, beträgt 115 Meter. Dazwischen wurden in Abständen von rund 30 Metern Hilfspfeiler für das temporäre, bodengestützte Traggerüst gesetzt.
Dessen Montage schreitet in nördlicher Richtung weiter voran und als nächster Meilenstein steht der Bau der ersten beiden Pylonpfeiler bevor. Final wird die Brücke auf insgesamt fünf Pfeilern ruhen, die mittleren drei sind Pylone mit V-förmiger Aufweitung. Der Überbau wird als gevouteter Durchlaufträger ausgeführt und an den drei Mittelpfeilern mit jeweils 5 Schrägkabeln abgespannt. Der Brückenquerschnitt ist ein zweistegiger Plattenbalken in Stahlbeton bzw. über den randständigen Pfeilern in Spannbeton. Für die Fahrbahnplatte werden Stahl-Querträger in Abständen von ca. 4,30 m angeordnet. Bis zu 140 mm dicke Grobbleche dienen der Verstärkung der Stege im Bereich zwischen den Vouten.
Eine beeindruckende Leistung „Alles aus einer Hand“
„In den Neckarauen befinden sich unsere Hauptflächen für die Baustelleneinrichtung. Gleichzeitig ist das ein hochwassergefährdeter Bereich, wir müssen also unter allen Umständen eine mögliche Umweltbeeinflussung vermeiden. Auch bei der Überquerung von zwei Bahnstrecken, der L 370 sowie dem überregionalen Neckarradweg ist äußerste Vorsicht geboten.“, erklärt Projektleiter Markus Jahn die Herausforderungen.
Ein breites Spektrum an Leistungsbereichen stellen beim Bau des „Neckartalviadukts“, mit dem die PORR vom Regierungspräsidium (RP) Karlsruhe beauftragt wurde, ihre Leistungsfähigkeit unter Beweis. Der PORR Ingenieurbau verantwortet das Gesamtprojekt, die Equipment Services stellen die Bereitstellung von Turmdrehkranen, Geräten, Containern und Medieninstallationen sicher. Der PORR Stahl- und Systembau übernimmt die Fertigung, Lieferung und teilweise Montage von Stahlbauteilen für den Brückenüberbau sowie die Seilverankerungen und der Spezialtiefbau wird nach Übergabe des nördlichen, 2. Baufeldes durch den Aufraggeber voraussichtlich im Herbst 2024 mit den Bohrpfahlarbeiten für die Traggerüst- und Bauwerksgründungen beginnen. Spezialisierte Kolleginnen und Kollegen aus Österreich kümmern sich um die Wasserhaltungs- und Wasseraufbereitungsarbeiten.