Das bestehende Gebäude der Pflegeeinrichtung wird umfassend erweitert. Durch drei Anbauten an der Nordseite wird die Geschossfläche um 170 m² vergrößert, ein Anbau an der Südseite schafft eine zusätzliche Fläche von 146 m². Sowohl der 4-geschossige Haupttrakt als auch der 3-geschossige südöstliche Nebentrakt werden aufgestockt. Das neue 4. Staffel-Obergeschoss des Nebentraktes erhält einen Demenzgarten/Dachgarten.
Eine Aufstockung in konventioneller Bauweise war aus Gewichts- und Genehmigungsgründen nicht möglich. Die PORR bot dem Bauherrn eine innovative Lösung: Die Aufstockung wird in Massivholzbauweise errichtet und anschließend verblendet. „Für eine Aufstockung in Massivholzbauweise bei einem Gebäude dieser Art (Gebäudeklasse 5 und Sonderbau) existiert derzeit noch keine Normierung. Daher erfordert es grundsätzlich Genehmigungen im Einzelfall, die mit der Bauprüfamt der Stadt Hamburg abzustimmen sind“, erläutert Bauleiter Markus Rasche.
Die Bausubstanz des Altbaus besteht hauptsächlich aus KLB-Mauerwerk (KlimaLeichtBlock). Aufgrund der fehlenden Unterlagen zur Bauweise des KLB-Steins aus den späten 90er und frühen 2000er Jahren werden umfangreiche Baustoffproben genommen, um die Eigenschaften wie Brandverhalten, Rohdichte, Druckfestigkeit, Schallschutzeigenschaften und Wärmedurchgangskoeffizient zu bestimmen. Diese Informationen sind entscheidend, um die aktuellen Anforderungen der Bauphysik und Statik zu erfüllen. Das Baustellenteam entnahm Bohrkerne die im Labor auf Rohdichte und Druckfestigkeit geprüft wurden, woraus die Fachplaner ihre Schlussfolgerungen ziehen können.
Um die Voraussetzungen für eine KFW 70 EE-Förderung zu erfüllen, werden sowohl die Anbauten als auch der Altbau mit einer WDVS-Fassade mit Putz und Klinkerriemchen versehen.