Im ersten Bauabschnitt werden 10.000 m2 von insgesamt 15.000 m2 Grundstücksfläche bebaut
Vor den eigentlichen Spezialtiefbauarbeiten erfolgte eine aufwändige Baufeldfreimachung. Unter anderem mussten Fundamente, Pfähle sowie eine Spundwand abgebrochen und entsorgt werden. Insgesamt stellte das Seevetaler Team rund 1.550 m² zweifach rückverankerte Trägerbohlwände, 850 m² Spritzbeton-Ausfachung, 10.800 m temporäre Verpressanker, 400 m² gepresste und rückverankerte Spundwände, 1.148 Teilverdrängungsbohrpfähle für die Tiefgründung sowie 130 m rückverankerte Bohrpfahlwand zum Petersenkai am Baakenhafen her. Letzteres erforderte besondere Sorgfalt, da Mikropfähle zur Rückverankerung der Kaimauern in das Baufeld ragen und die Gefahr von Kollisionen bestand. Weitere Arbeiten umfassten die händische Unterfangung eines tiefgegründeten Nachbargebäudes sowie den Aushub und die Entsorgung von rund 65.000 m³ Boden durch den Arge-Partner.
Grundwasserstand ist tidenabhängig
Kultureller Anziehungspunkt im TIDE wird Europas größtes, teilweise unterirdisches Museum für digitale Kunst mit einer BGF von bis zu 6.500 m2. Über den bis 10 Meter hohen Ausstellungsräumen werden ca. 10.100 m² Wohnfläche für Studierende und Auszubildende auf dem Baufeld 115 errichtet. Auf dem benachbarten Baufeld 113 entsteht ein weiterer Wohnturm, der mit einem mäanderförmigen Block aus zwei einzelnen Häusern durch einen Sockel verbunden ist. Eines haben alle Gebäude gemeinsam: einen spektakulären Blick aufs Wasser. Die Nähe zum Wasser ist es auch, die Spezialtiefbauarbeiten in der HafenCity zu einer Herausforderung machen. „Bei der Wasserhaltung mussten wir den aufgrund des Tidenhubs der Elbe schwankenden Grundwasserpegel berücksichtigen“, erklärt Niederlassungsleiter Karl Thöne.
„Alles aus einer Hand“ garantiert Terminsicherheit und hohe Qualität
Auch bei diesem Projekt punktete der PORR Spezialtiefbau mit allen Leistungen aus einer Hand. Die Arbeiten wurden effizienter und ohne unnötige Schnittstellenverluste ausgeführt. Dennoch blieb die Koordination von sechs verschiedenen Gewerken, die gleichzeitig in der Baugrube im Einsatz sind, bei aller Erfahrung eine Herausforderung. Hinzu kamen hohe Anforderungen an den Emissionsschutz. Das Einvibrieren und Einrammen von Tragelementen sind in der HafenCity ausgeschlossen. Daher wurden die Bohlträger in vorgebohrte Löcher eingestellt, um Vibrationen und Erschütterungen auszuschließen und die Anwohnerinnen und Anwohner vor unnötigem Lärm zu schützen.
Die fertige Baugrube für den ersten Abschnitt wurde Anfang 2024 übergeben und die Hochbaukräne sind aufgestellt. Nun kann der Bau in Höhe beginnen.