Tunneltrogsanierung Mönkedamm, Hamburg
Firma | PORR Spezialtiefbau GmbH |
Auftraggeber | Fr. Holst GmbH & Co. KG |
Stadt/Land | Hamburg - Deutschland |
Projektart | Nachgründung, Sanierung |
Bauzeit | 06.2021 - 07.2021 |
105 Mikropfähle ersetzen Eichenpfähle aus den 1920er-Jahren
In den Jahren 1906 bis 1912 errichtete die HOCHBAHN in Hamburg die erste U-Bahnstrecke in der Hansestadt. Die ursprüngliche Ringlinie verband 23 Haltestellen rund um die Alster und bildet heute die Linie U3 im Hamburger Streckennetz. Im Rahmen der Teilsanierung zwischen Hauptbahnhof und Baumwall wurden Tunneltrog und Tunnelmund am Mönkedamm ab 2021 komplett erneuert. Hier verlässt die U-Bahn vom Rathaus kommend den Tunnel und fährt auf einer Rampe zur oberirdisch gelegenen Haltestelle Rödingsmarkt. Das im Wasser des Mönkedammfleet liegende Trogbauwerk war auf mehr als 100 Jahre alten Eichenpfählen gegründet, die durch den Kontakt mit Sauerstoff, Wasserbewegung und Muschelbesatz stark angegriffen waren. Unter sehr herausfordernden Bedingungen stellte die PORR 105 Mikropfähle her, um die Lasten der neuen Trogsohle aus Stahlbeton in den tragfähigen Baugrund abzuleiten und die alten Eichenpfähle zu ersetzen.
Überbaute Tunnelausfahrt fordert Team heraus
Vor Beginn der Bauarbeiten wurde der Wasserspiegel des Mönkedammfleet abgesenkt.
Das HKIC-Gebäude der Hamburger Handelskammer, mit dem die Tunnelausfahrt 2014 überbaut wurde, stellte bei ohnehin sehr beengten, innerstädtischen Platzverhältnissen eine besondere Herausforderung für die Arbeiten dar. Die bis zu 12 m langen Mikropfähle, wegen des weichen Bodens knickstabil mit Bohrrohr ausgeführt, mussten daher bei einer lichten Höhe von teilweise nur 5,8 m eingebracht werden. Das Spezialtiefbau-Team bediente sich dazu einer speziellen Vorrichtung: Die Stahlrohre wurden mit Verbindern ausgestattet und mit dem Bohrgerät eingedreht. Da es keine befahrbare Rampe zum Bohrbereich gab, musste ein 250 t Mobilkran die Bohrgeräte zwischen den Gebäuden in den Trog navigieren. Die Mikropfähle wurden zwischen den vorhandenen Holzpfählen in Längs- und Querrichtung ausgeführt. Um zu verhindern, dass das unterliegende, weiterhin wasserführende Fleet verunreinigt wird, musste die überschüssige Zementsuspension aufgefangen werden. Auch der Aufbau des Messequipments für die Probebelastungen gestaltete sich unter beschränkter Höhe und ohne Einsatz eines Krans ausgesprochen aufwändig und erforderte langjähriger Erfahrung und Expertise.