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Sanierung der historischen Staumauer, Kerspetalsperre

Daten und Fakten
Firma PORR Spezialtiefbau GmbH
Auftraggeber Wupperverband
Stadt/Land Oberbergischer Kreis - Deutschland
Projektart Sanierung
Bauzeit 03.2021 - 05.2022

Umfangreiche Kompetenzen im Mauerwerksbau

Das Team des PORR Spezialtiefbaus war an der Kerspetalsperre für die Sanierung und Reinigung der ca. 2.800 m2 großen, denkmalgeschützten Staumauer sowie der Tosbeckensohle im Einsatz. Mit eigenen Maurern und Betoninstandsetzern brachten die Sanierungsspezialisten umfassende, hausinterne Fachkompetenz mit. Darüber hinaus besitzen sie alle notwendigen Qualifizierungen z. B. für Trocken- und Nassspritzverfahren und die Prüfung von Gerüsten. 

25.000 Bruchsteine aus Bergischer Grauwacke

Das zwischen 1909 und 1912 errichtete Wasserbauwerk hat ein Fassungsvermögen von 15,5 Mio. m3 und dient der Trinkwasserversorgung der Stadt  Wuppertal. Wie zahlreiche andere Talsperren wurde die Kerspetalsperre vor mehr als 100 Jahren nach dem Intze-Prinzip errichtet. Unverkennbares Merkmal ist das als Schwergewichtsstaumauer konstruierte Absperrbauwerk mit einer Wölbung zur Wasserseite hin sowie dreieckigem Querschnitt. Als Baumaterial sah der Aachener Professor und Pionier des Talsperrenbaus, Otto Intze, grobe Bruchsteine und Trassmörtel vor. 

Ausspülen mittels HDW-Strahlen

Während einer Bestandsaufnahme an der Luftseite der Staumauer waren Abplatzungen an den Bruchsteinen, ausgewaschene Fugen und intensiver Pflanzenbewuchs festgestellt worden.

Für die Sanierung wurden die schadhaften Fugen mittels Hochdruckwasserstrahlen ausgespült, rund 5.000 schadhafte Steine gegen neue Steine ausgetauscht und das Mauerwerk abschließend spritzverfugt.

Neue Tosbeckensohle aus Stahlbeton

Auch die Tosbeckensohle war ursprünglich mit Bruchsteinen errichtet worden. Bohrkernuntersuchungen zeigten Mauerwerkschäden bis in 50 cm Tiefe. Das Mauerwerk wurde daher rückgebaut und die Sohle mit 450 m2 Stahlbeton neu aufgebaut.

Die Sanierung der Mauer, bis in 34 m Höhe durchgängig vom Gerüst und unterhalb der Hochwasserentlastung, war herausfordernd für Mensch und Material. Bei einem Starkregenereignis wie im Juli 2021, der das verheerende Jahrhunderthochwasser mit sich brachte, musste der Hochwasserüberlauf geöffnet werden und das Wasser ergoss sich über das Spezialgerüst.