Industriepark Höchst, Frankfurt am Main
Firma | PORR Spezialtiefbau GmbH |
Auftraggeber | Lyondell Basell |
Stadt/Land | Frankfurt-Höchst - Deutschland |
Projektart | Gründung |
Bauzeit | 06.2020 - 07.2020 |
Erfolgreiche Gründung trotz Hindernissen
Die Geschichte des Chemie- und Pharmastandorts Höchst bei Frankfurt am Main beginnt im Jahr 1863 mit einer kleinen Teerfarbenfabrik. Ab 1883 treibt die Herstellung von Arzneimitteln die Entwicklung der späteren Höchst AG zu einem Weltkonzern voran. Nach der Umstrukturierung wird der Stammsitz 1997 zum Industriepark Höchst.
Auf dem 460 ha großen Gelände wird ständig investiert, doch mehr als 150 Jahre Bautätigkeit und die Altlasten der Produktion haben im Boden ihre Spuren hinterlassen. Bei der Pfahlgründung für einen Erweiterungsbau hatte das Team von PORR daher etliche Herausforderungen zu meistern. 182 Fundex-Pfähle mit einem Durchmesser von 44/56 cm wurden termingerecht und in höchster Qualität eingebaut.
Hohe Sicherheitsanforderungen auf dem Werksgelände
Um auf dem Werksgelände des Industriekunden arbeiten zu können, war eine Zertifizierung nach SCC (Sicherheits Certifikat Contractoren) erforderlich. Der PORR Spezialtiefbau ist nach SCCP Checkliste Version 2011 zertifiziert. Die Arbeiten auf dem Werksgelände mussten während des laufenden Betriebs realisiert werden. Das ausgebildete Fachpersonal erfüllte die erhöhten Anforderungen an Sicherheit, Gesundheitsschutz und Umweltschutz mit Bravour.
Perfekt abgestimmte Arbeitsprozesse
Das Gelände war nach dem Abbruch der Altbebauung mit Sand, Kies und Schuttresten aufgefüllt worden. Unterhalb befanden sich Fundamente und Fundamentreste mit verschiedenen Beschaffenheiten.
Da man kontaminierte Bereiche vermutete, wurde nach DIN EN 12699 mit Fundex-Verdrängungspfählen gegründet, bei deren Herstellung kein Boden gefördert wird. Beengte Platzverhältnisse und bestehende Versorgungsleitungen machten darüber hinaus eine besonders sensible und vorausschauende Arbeitsweise erforderlich. So mussten im Norden des Baufeldes in unmittelbarer Nähe zur Bestandsbebauung die Pfähle in einer Lücke zwischen Rohrleitungsbrücken und Wasserstofftanks gesetzt werden. Hier war viel Erfahrung und Fingerspitzengefühl im Umgang mit den großen Bohrgeräten erforderlich. Da die Pfahlarbeiten parallel zu den Erkundungsbohrungen begannen, wurden Arbeitswege, Lagerflächen und Absteckungsarbeiten eng aufeinander abgestimmt.
Kontaktbohrungen zur Erkundung alter Fundamente
Die Lage alter Fundamente wurde im Vorfeld durch 197 Kontaktbohrungen erkundet. Nach der Anpassung des Pfahllayouts wurden die Pfahlansatzpunkte für die Enttrümmerungsbohrungen definiert. Bei der Herstellung von Verdrängungspfählen können keine massiven Hindernisse durchbohrt werden, daher wurden die bis 5 m
dicken Stahlbeton-Fundamente vorab mit einer Drehbohranlage durchörtert. Darüber hinaus erwies sich der Baugrund als extrem abrasiv und heterogen. Das Bohrequipment wurde in der vor Ort aufgebauten Werkstatt aufbereitet, so dass der hohe Verschleiß am Bohrgerät nicht zu Verzögerungen führte.