Gas- und Dampf-Kraftwerk (GuD), Herne
Firma | PORR Spezialtiefbau GmbH |
Auftraggeber | Siemens Division Power & Gas |
Stadt/Land | Herne - Deutschland |
Projektart | Gründung |
Bauzeit | 01.2019 - 12.2020 |
Durchdachte Gründung spart CO2
Seit Anfang 2022 erzeugt das neue GuD Herne 6 des Heizkraftwerks Herne Strom. Im Auftrag der Generalunternehmerin Siemens Division Power & Gas sorgte der Spezialtiefbau für einen sicheren Baugrund. 777 Frankipfähle NG® stellte das Spezialtiefbau-Team her – mit einer beeindruckenden Performance in puncto Termintreue, Wirtschaftlichkeit und CO2-Einsparung.
Bereit für die Wasserstoffzukunft
Das Gaskraftwerk erzeugt in Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) mit einem Gesamtnutzungsgrad des Brennstoffs Erdgas von über 85 % Strom und versorgt die Region Rhein-Ruhr gleichzeitig zuverlässig mit Fernwärme. Das GuD Herne gehört damit zu einer der effizientesten und ressourcenschonendsten Anlagen der Welt. Eine spätere Nutzung mit Wasserstoffbefeuerung ist bereits vorgesehen. Selbst die Transportwege der Hauptkomponenten waren klimafreundlich kurz: Dampfturbine und Generator wurden im benachbarten Mülheim gefertigt, die Gasturbine kam aus dem Berliner Siemens-Werk.
Ermittlung der Tragfähigkeit durch Pfahlprobebelastungen
Den eigentlichen Gründungsarbeiten
war im Juni und Juli 2019 ein Pfahlprobebelastungsprogramm vorausgegangen. Hierfür wurde an zwei Testpfählen je eine dynamische Pfahlprobebelastung, eine statische Pfahlprobebelastung auf Druck sowie eine statische horizontale Pfahlprobebelastung zur Bestätigung der bauseits geforderten Belastungsanforderungen erfolgreich durchgeführt. Die geplanten Bauwerkslasten werden so sicher abgetragen, dass das Pfahldesign noch optimiert werden konnte.
Wirtschaftliche und ressourcenschonende Gründung
Für die Pfahlgründung wurden 777 Stück Frankipfähle NG® bei einer Rammtiefe von ca. 16 m im Mergel abgesetzt. Mithilfe von Pfahlintegritätsprüfungen wurde die Qualität von Beton und Pfählen abschließend dokumentiert. Dank einer ausgefeilten Taktplanung konnte die vorgesehene Ausführungszeit um drei Wochen verkürzt werden. Zudem sparte der Optimierungsvorschlag der Gründungsexperten rund 6.000 m3 Beton ein. In der Konsequenz bedeutete dies auch den Wegfall von mehr als 800 Transporten für die Betonlieferungen und die Entsorgung von Bohrgut. Das Gründungsprojekt GuD Herne wurde nicht nur wirtschaftlich, sondern auch mit einer hervorragenden CO2-Bilanz umgesetzt.