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Eisenbahnüberführung, Niedermoos

Daten und Fakten
Firma PORR Spezialtiefbau GmbH
Auftraggeber STRABAG Rail GmbH, Mannheim
Stadt/Land Niedermoos - Deutschland
Projektart Gründung
Bauzeit 09.2020 - 10.2020

Sichere Pfahlgründung unter Eisenbahnbetrieb

Bei einer Pfahlgründung für zwei Brückenwiderlager einer Eisenbahnüberführung in Niedermoos, Bayern, kamen Stahlrohrpfähle sicher zum Einsatz. Der Stahlrohrpfahl nach DIN EN 12699 eignet sich besonders für Gründungen unter beengten Platzverhältnissen, da zur vorhandenen Bebauung nur geringe Abstände erforderlich sind. Weil es sich hierbei um einen Verdrängungspfahl handelt, ist das Pfahlsystem ohne Bodenförderung ideal zum Einsatz bei kontaminierten Böden geeignet. Darüber hinaus ist die Aufnahme von horizontalen Lasten und Biegung möglich.

Sichere Ausführung direkt an der Bahnstrecke

Die Arbeiten sollten direkt an der Bahnstrecke unter laufendem Betrieb ausgeführt werden. Dabei musste auf ausreichend Abstand zu der Oberleitung geachtet werden. PORR ist für diese Arbeiten bei der Deutschen Bahn präqualifiziert.

Reibungslose Durchführung mit kompaktem Gerät

Die sichere Pfahlherstellung erfolgte auf bewährte Art und Weise: Ein Anfängerrohr, welches am Fußpunkt verschlossen ist, wurde mittels Innenrohrrammung in den Boden eingebracht. Bei Bedarf können Verlängerungsrohre aufgesetzt und umlaufend verschweißt werden, so dass der Arbeitsablauf fortgesetzt werden kann. Ist die Endtiefe erreicht, wird ein Bewehrungskorb eingestellt und das Rohr ausbetoniert. Mit einem kompakten und leistungsstarken Rammgerät, der IHC Fundex CP25D,

konnten die 12 Pfähle je Widerlager sicher hergestellt werden. Der Grund für den Einsatz des Fundex CP25D: Es wies die entsprechende Größe auf, die für dieses Projekt nötig war, um flexibel gleisgebunden einfahren zu können, und konnte Tiefen bis zum Ende des Bärseils (35 m) herstellen. Bei einer Pfahllänge von rund 24 m wurden die Stahlrohre mit 406 mm Durchmesser jeweils zweimal gestoßen und verschweißt.

Nachtarbeit ermöglichte unveränderten Bahnbetrieb

Die Ausführung erfolgte von September bis November 2020 mit zwei Kolonnen, die teilweise auch in Nachtschichten arbeiteten. Der Grund für die Nachtarbeit: Lediglich zwischen 0:40 Uhr und 4:40 Uhr nachts fuhren keine Züge auf der zu arbeitenden Strecke. In diesem Zeitfenster war es möglich, Material für den Arbeitstag vom Bahnhof ins Baufeld mit dem Zwei-Wege-Bagger zu fahren. Nach Abschluss der Pfahlarbeiten führte das Team auf beiden Seiten des Widerlagers eine aussteifende und abdichtende Sohle im DSV-Verfahren aus, um den von Strabag Rail hergestellten Spundwandkasten auch von unten gegen eindringendes Wasser zu schützen und die Stabilität des Verbaus sicherzustellen.

Nur mit der eigens entwickelten Spezialtiefbaulösung konnten die gestellten Anforderungen der DB AG gemeinsam mit dem Planer von Strabag Rail vor Ort realisiert werden. Wir bedanken uns an dieser Stelle für die gegenseitige hervorragende Zusammenarbeit mit unserem Auftraggeber