Bodenmischverfahren ist umwelt- und anliegerfreundlich
Insgesamt wurden 1360 m² bis rund 11 m tiefe und 60 cm dicke Baugrubenwände im Bodenmischverfahren hergestellt. Bei diesem Verfahren wird der anstehende Boden mit einer Bindemittelsuspension gemischt. Dies führt zu einer Selbsterhärtung des Bodens und damit zu verbesserter Tragfähigkeit. Durch die Überschneidung der Säulen ergibt sich eine durchgängige, wasserdichte Baugrubenumschließung. Um die Verformungen der Verbauwand möglichst gering zu halten, wurden Doppel-U-Träger als Tragelemente in die frischen Säulen eingestellt. Sie ermöglichten gleichzeitig die abschnittsweise Rückverankerung mit temporären Litzenankern. Um die Baugrube horizontal gegen das Grundwasser abzuschotten, binden die Bodenmischwände in eine tiefliegende, 1.730 m2 große DSV Dichtsohle ein. Zusätzlich wurden für die Auftriebssicherung der Tiefgaragenbodenplatte 70 GEWI Mikropfähle mit 32 mm Durchmesser, Längen bis 8 m und dauerhaftem Korrosionsschutz hergestellt. Durch die minimal Bodenförderung des Verfahrens und die Einsparung von Zement punktet das Bodenmischverfahren mit einem geringen CO2-Fußabdruck und reduziert die Transport- und Entsorgungskosten.
Hohe Anforderungen an den Spezialtiefbau
Durchlässiger Kies und hoher Grundwasserstand in Seenähe stellten hohe Anforderungen an die Spezialtiefbauarbeiten. Darüber hinaus verlangte der Verbau direkt an der Grundstücksgrenze viel Sorgfalt und Fingerspitzengefühl. Bäume, Hecken und Zäune der Anlieger durften unter keinen Umständen beschädigt werden. „Dank unserer erschütterungsfreien, wenig invasiven Verfahren haben wir auf die Bedürfnisse der Anwohner größtmögliche Rücksicht genommen“, erläutert Projektleiterin Sophia Habermann. Da beim Bodenmischverfahren nur wenig Zement eingesetzt und minimal Boden gefördert wird, überzeugte Stump-Franki den Auftraggeber darüber hinaus mit einem nachhaltigen und gleichzeitig wirtschaftlichen Konzept.