Auf dem Südschnellweg in Hannover wird in engst möglicher Taktung an der Behelfsbrücke über die Hildesheimer Straße und Schützenallee gearbeitet. Exakt nach Plan wurde innerhalb einer 3-tägigen Sperrpause die Umverschwenkung der Stadtbahnlinie abgeschlossen, um die Brückengründung im Kreuzungsbereich herzustellen. Der Stahlbau für die Ersatzbrücke kann also pünktlich im Dezember beginnen.
Seit März 2023 saniert die Arge PORR/Stump-Franki/Hagedorn im Rahmen der auf insgesamt rund 10 Kilometern geplanten Erneuerung des Südschnellwegs Hannovers wichtigste Verkehrsader im Kreuzungsbereich Hildesheimer Straße / Willmerstraße. Innerhalb des ersten Bauabschnitts wird die bestehende Brücke durch einen 1.105 Meter langen Straßentunnel mit vorgelagerten Rampenbauwerken ersetzt. Vor dem Rückbau der Bestandsbrücke muss eine 938 Meter lange Behelfsbrücke parallel zur Hochstraße errichtet werden.
Sperrpause für Gleisarbeiten sicher durchgeführt
PORR Projektleiter Konstantin Jury ist zufrieden mit der bisherigen Leistung: „Die Baustellenteams haben bis dato eine Punktlandung nach der anderen abgeliefert.“ Rund 900 Meter der Schlitzwand Nord, die gleichzeitig als Stütze für die südlichen Pfeiler der Ersatzbrücke und als Baugrubenbegrenzung für den Tunnel dient, sind seit Juni in den Untergrund eingebracht worden. Damit die Arbeiten im Kreuzungsbereich weitergehen können und der Verkehr über die Hildesheimer Straße nicht komplett zum Erliegen kommt, wurde im ersten Schritt Straßenverkehr und Fußgängerwege um die Baustelle herumgelegt. Vom 3. November um 21 Uhr bis 6. November um 3 Uhr war Sperrpause für die Gleisbauer. Die Oberleitungen mussten an den neuen Verlauf der Stadtbahngleise angepasst werden, denn auch der ÖPNV macht zukünftig einen Bogen um die Baustelle. Nach Freigabe der Strecke fuhr um 03:18 Uhr die erste Straßenbahn durch die Umverschenkung.
Spezialtiefbau, Ingenieurbau, Gleis-, Straßen- und Leitunsgbau arbeiten Hand in Hand
Bei einem Projekt dieser Größenordnung müssen Spezialtiefbau, Gleis-, Straßen- und Leitungsbau, Ingenieurbau sowie Stahlbau straff koordiniert werden. „Das Bauen unter rollendem Rad erfordert ein hohes Maß an Disziplin, Planung, Kommunikation aber auch Flexibilität“, so Jury weiter. „Die Herstellung so eines aufwändigen Behelfsbauwerks in innerstädtischer Lage macht immer wieder umfangreiche Umplanungen zum Beispiel aufgrund unbekannter Leitungen erforderlich. Trotz alledem konnten wir bis dato die enge Terminschiene einhalten.“ Für die Planung und Ausführung der Ersatzbrücke sind insgesamt 21 Monate vorgesehen. Seit Oktober wird am ersten Widerlager gebaut, fünf von insgesamt 44 Brückenpfeilern sind bereits errichtet, die Schlitzwandarbeiten werden bis Ende des Jahres 2023 abgeschlossen. Die Pfahlgründungen für die Brückenpfeiler auf der Nordseite sind bereits fertiggestellt. Um die Termine zu halten, wurden Ausnahmegenehmigungen für Sonn- Feiertags- und Nachtarbeiten eingeholt. Seit Oktober arbeiten die Teams in zwei Schichten von 6 bis 22 Uhr im Dekadenbetrieb. Bei allem Zeitdruck achtet die ARGE penibel auf größtmöglichen Umweltschutz. So sind die Baucontainer mit einer netzgekoppelten PV-Anlage zur autarken Energieversorgung ausgerüstet. Darüber hinaus verfügt die Baustelle über eine eigene Kläranlage. Das spart CO2, denn die Entsorgungsfahrten entfallen.