Zerlegehalle für atomaren Abfall, Lubmin

Das bundeseigene Entsorgungswerk für Nuklearanlagen (EWN) plant den Neubau einer Halle für schwach- und mittelradioaktive Kraftwerks-Großteile, die dort zerkleinert und für die Entsorgung bzw. Endlagerung vorbereitet werden.

Für die notwendigen Gründungsarbeiten wurde PORR Spezialtiefbau in Bietergemeinschaft mit der STRABAG AG – Direktion Nord-Ost nach einer öffentlichen Ausschreibung beauftragt.

Bohrpfähle leiten Lasten ab

Die Aufgabe des Spezialtiefbaus umfasste die Herstellung von 336 Großbohrpfählen, die sowohl die Lasten der späteren Halle als auch die eines in der Halle befindlichen Wasserbeckens in den Boden ableiten. Hierfür wurde neben den 250 Gründungspfählen eine überschnittene Bohrpfahlwand mit 86 Pfählen erstellt.

Anspruchsvoller Baugrund

Der Baugrund in Lubmin besteht überwiegend aus mitteldicht gelagerten Sanden, an welche sich bindige Geschiebeböden anschließen. Die Pfähle wurden in den darunterliegenden dicht bis sehr dicht gelagerten Sanden abgesetzt.

Sämtliche Bohrungen mussten mit Wasserauflast ausgeführt werden, wobei der hohe Grad an Feinanteilen im Boden zu beachten war.

Beengte Platzverhältnisse

Als anspruchsvoll stellte sich die Baustellenlogistik dar, da sowohl das Personal als auch die Lieferanten erst nach vorheriger Anmeldung die Sicherheitsschleusen zum Werksgelände passieren durften. Zudem fand parallel zu den Bohrarbeiten der Abriss eines kontaminierten Gleises durch die EWN statt. Hierfür musste der diagonal über das Baufeld verlaufende Gleisbereich großzügig abgesperrt werden, wodurch sich stark beengte Platzverhältnisse für das Team ergaben.

Im Dezember 2018 wurden die ersten Probepfähle erstellt. Mit einem Bohrgerät vom Typ Bauer BG 28 H wurden die weiteren Pfähle bis Dezember 2019 angefertigt. Die Anlage ist Ende 2021 in Betrieb gegangen.

Leistungen