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Zentralkläranlage, Altenburg

Daten und Fakten
Firma PORR GmbH & Co. KGaA
Auftraggeber Wasserversorgungs- und Abwasserentsorgungsbetriebs Altenburg (WABA)
Stadt/Land Altenburg - Deutschland
Projektart Ver-und Entsorgung
Bauzeit 01.2021 - 07.2023

Klärschlamm liefert zukünftig Energie

Klärschlamm zu entsorgen ist eine teure und CO2-intensive Angelegenheit. Daher investieren immer mehr Kommunen in moderne Entwässerungstechnik und setzen auf Blockheizkraftwerke (BHKW), um die Abfälle aus den Kläranlagen als Brennstoff für die Strom- und Wärmeerzeugung zu nutzen.

Nach einer Verfahrensumstellung spielt diese klimafreundliche Art der Verstromung auch in der Zentralen Kläranlage Altenburg (ZKA) die Hauptrolle. In 3 faulgasbetriebenen BHKW können jährlich rund 2.100 MWh Energie erzeugt werden. Insgesamt vermeidet die verfahrenstechnische Umrüstung rund 1.125 t klimaschädliche Gase pro Jahr.

PORR bringt umfangreiches Ingenieurwissen ein
Als Generalunternehmer war der PORR Ingenieurbau Berlin für die Umrüstung und Erweiterung der Anlage verantwortlich. Der Auftrag umfasste den Spezialtiefbau zur Gründung neuer Behälter und Gebäude, den Erd- und Landschaftsbau, den Betonbau, den Ausbau sowie die maschinentechnische Ausrüstung der neuen Anlagenteile einschließlich der Inbetriebnahme der neuen Verfahrenstechnik. Die technische Bearbeitung im Rahmen der Werkplanung erfolgt durch die pde Integrale Planung GmbH.

Die bestehende Kläranlage wurde um ein Grobrechengebäude mit Schneckenpumpwerk, ein Vorklärbecken, 2 Faultürme, eine Gasaufbereitung samt 12 m hohem Klärgasspeicher mit 18 m Durchmesser, 12 m Höhe und 2.400 m³ Füllvolumen, sowie ein Maschinenhaus erweitert.

Es wurde als Stahlbetonkonstruktion errichtet und bietet Platz für die Pumpentechnik, neue Zentrifugen für eine effizientere Schlammentwässerung sowie 3 Blockheizkraftwerke. Es wurde als Stahlbetonkonstruktion errichtet und bietet Platz für die Pumpentechnik, neue Zentrifugen für eine effizientere Schlammentwässerung sowie 3 Blockheizkraftwerke.

Die beiden 17 m hohen Faultürme mit je 14 m Durchmesser und 2100 m³ Nutzvolumen wurden auf der Baustelle aus Stahlplatten zusammengeschweißt. Sie dienen zum Ausfaulen und Stabilisieren des Klärschlamms, der sich anschließend besser entwässern und verwerten lässt. Das bei der Gärung gewonnene Faulgas wird in den BHKW für die Erzeugung von Strom und Wärme genutzt und macht die Kläranlage weitestgehend energieautark.

Hoher Koordinationsaufwand
Das enge Baufeld fordert einen hohen Koordinationssaufwand. Da die Kläranlage während der Umbauarbeiten in Betrieb blieb, wurde während der Errichtung des Vorklärbeckens das gesamte anfallende Abwasser über eine temporäre Heberleitung vom Sandfang direkt in die Belebungsbecken gefördert. Das Ingenieurbau-Team meistert die Bauaufgabe mit allen Herausforderungen mit Bravour.