Stuttgart, Tiefbahnhof S21

Die DB Projekt Stuttgart–Ulm GmbH hat bei der Realisierung von Stuttgart 21 ein weiteres Etappen- ziel erreicht: Der Letzte von rund 2.000 Rammpfählen wurde am 8.8.2019 gerammt. Nach einem offiziellen Pressegespräch des Bauherrn feierte das PORR-Team, gemeinsam mit weiteren Projektbeteiligten, den letzten Rammschlag.

Stark konzentrierte Lasten

Die Gründung des Bahnhofsbauwerks wird maßgeblich durch die hochbelasteten Kelchstützen und die Außenwände sowie die das Bahnhofsbauwerk querenden Bauteile bestimmt. Der größte Teil des gesamten künftigen Bahnhofs mit seinen 28 Kelchstützen steht auf rund 2.000 Rammpfählen von dem PORR Spezialtiefbau.

Im Gebrauchszustand werden die in den Trogwänden und Kelchstützen abzutragenden stark konzentrierten Lasten unmittelbar über die darunter angeordneten Pfahlgruppen aus Ortbetonrammpfählen in den Baugrund eingeleitet. Bei Pfahlprobebelastungen in einem Probefeld wurden Pfähle mit bis knapp 8.000 kN (800 t) belastet. Je nach Anforderung wurden Bauwerkspfähle hergestellt, die je Lasten von bis 4.900 kN (490 t) tragen. Wo besonders große Lasten getragen werden müssen, wurden Pfahlgruppen entweder mit 24 oder 37 Rammpfählen hergestellt. Die hohen Lasten müssen in einem sehr heterogenen Baugrund abgeleitet werden. Aufgrund wasserrechtlicher Belange kam erschwerend hinzu, dass die zulässi- gen Pfahllängen begrenzt waren.

Durch die gezielte Fußaufweitung wurden die Frankipfähle NG® mit hohem Fußwiderstand hergestellt. Dabei konnte über die Größe der Fußaufweitung die Pfahltragkraft gesteuert werden und nicht über die Länge wie bei Bohrpfählen.

Qualitätssicherung

Das Ausrammen des Fußes führt zu einer Verdichtung und somit Verbesserung des Baugrundes. Durch die Erfassung der Rammenergie (Schlagzahl je Meter) wird der Baugrund bei jedem Pfahl erneut erkundet und damit die Qualität der Gründung gesichert.

Technische Daten / Massen