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Sanierung und der Umbau des Forums Vogelsang

Daten und Fakten
Firma PORR Spezialtiefbau GmbH
Auftraggeber Vogelsang ip gem. GmbH / Rudi Henn Bauunternehmung GmbH
Stadt/Land Schleiden - Deutschland
Projektart Sanierung
Bauzeit 01.2013 - 03.2014

Mauerwerksanierung und Spritzbeton an Betonbauteilen

In einem der bundesweit größten erhaltenen Bauensembles des Nationalsozialismus starteten 2012 die Sanierungsmaßnahmen. Die circa 100 Hektar umfassende ehemalige NS-Ordensburg Vogelsang erhält mit dem Forum Vogelsang ein dem Erinnerungsort sowie dem Nationalpark Eifel angemessenes Zentrum mit drei zentralen Ausstellungen.

Zentraler Bauabschnitt der Gesamtmaßnahme waren die Sanierung und der Umbau des Forum Vogelsang. Ab 11. Januar 2013 führten wir bei dieser Baumaßnahme die Mauerwerksanierung und die Bauwerksanierung (Spritzbeton mit und ohne Bewehrung) aller maroden Stahlbetonteile (Decken, Unterzüge, Stützen, Wände) durch.

Geplant war hauptsächlich die örtliche Instandsetzung einzelner Beton-Schadstellen mit einem händisch aufgetragenen Instandsetzungsbeton/mörtel (SPCC). Doch erst nach der Entfernung des Putzes und dem anschließenden Sandstrahlen der ersten Betonbauteile wurde der ganze Sanierungsaufwand sichtbar. Nur in einigen wenigen Bauteilen liefen Sanierung und Umbau planmäßig, vielfach jedoch entpuppte sich die „Ordensburg“ im Zuge der Sanierungsarbeiten als überraschend sanierungsbedürftig, teilweise baufällig. Schon zu Beginn der Arbeiten wurde daher eine Umplanung des Sanierungskonzeptes notwendig. Besonders augenfällig waren die Räume der geplanten ,,NS-Dokumentation“. Hier musste die Decke von unten in voller Stärke mit Spritzbeton erneuert werden. Diese stellte sich nach dem vorbereitenden Sandstrahlen aufgrund verwendeter schlechter Materialien und mangelhafter Bauweise leider als sehr marode dar. Die Sanierung musste von unten erfolgen, da der darüber liegende Natursteinboden der historischen Wandelhalle als einer der wenigen Originalböden unter Denkmalschutz stand. 

Weitere überraschende bauliche Entdeckungen waren unter anderem große „Kiesnester“ in Betonstützen und Decken, wodurch deren Standfestigkeit nicht gewährleistet war, sowie durch Kriegsschäden verursachte Risse in Betonunterzügen. Diese Risse mussten noch vor den Betoninstandsetzungsarbeiten mit Epoxidharz kraftschlüssig verpresst werden. Auf Grund dieses sehr hohen und umfangreichen Sanierungsaufwands erstreckte sich die Bauzeit von Januar 2013 bis Dezember 2014 mit einer Auftragssumme von 1,003 Mio. EUR. Die permanente Anpassung unseres Sanierungskonzeptes auf die jeweilige örtlich vorgefundene Situation erfolgte schnell und fachgerecht mit dem Auftraggeber, dem zuständigen Planungsbüro und der Bauüberwachung. Die Arbeiten konnten zur vollsten Zufriedenheit des Bauherren ausgeführt werden.