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Regenklärbecken, Ingolstadt

Daten und Fakten
Firma PORR Spezialtiefbau GmbH
Auftraggeber Ingolstädter Kommunalbetriebe AöR
Stadt/Land Ingolstadt - Deutschland
Projektart Baugrube, Dichtsohle
Bauzeit 07.2021 - 08.2022

Schutz der Donau vor übermäßigem Schmutzfrachteintrag

In einer ARGE stellt die PORR Spezialtiefbau Region Süd die Baugrube für das neue Regenklärbecken Südost in Ingolstadt her. Erdarbeiten und die Errichtung des Ingenieurbauwerks erfolgen durch den Partner Pusch Bau GmbH.

Am Franziskanerwasser, einem in einem Waldbiotop gelegenen Altarm der Donau, betreiben die Ingolstädter Kommunalbetriebe AöR bereits ein Pumpwerk für den Süden Ingolstadts. Waren bei Starkregen die Kanalkapazitäten überlastet, leitete man das überschüssige Mischwasser bis dato in die Donau ein. Da diese Starkregenereignisse in den vergangenen Jahren vermehrt auftraten, wurde der Bau eines unterirdischen Regenklärbeckens für die mechanische Klärung mittels Sedimentation beschlossen. In dem 45 x 33 m großen Stahlbetonbauwerk mit drei Kammern und einem Fassungsvermögen von 3.600 m3 wird die Fließgeschwindigkeit so stark reduziert, dass sich die Schadstoffe in ausreichender Menge am Boden ablagern können. Anschließend wird das geklärte Wasser entweder in die Kanalisation oder bei anhaltend starken Regenfällen direkt in die Donau eingeleitet.

Angepasst an die bestehenden Abwasserkanäle liegt das neue Regenklärbecken 7 bis 10 m tief unter der Erde.

Biotopgewässer wird in Rohren durch die Baugrube geführt

Da das Bauwerk in einem Biotop in unmittelbarer Nähe der Donau errichtet wird und dabei das Franziskanerwasser quert, müssen bei dem Projekt einige Hürden genommen und naturschutzrechtliche Auflagen erfüllt werden. Zum einen fand das Team einen schwierigen Baugrund aus Donaukies und Feinsand vor. Für den Abtransport der 15.000 m3 Aushub wurde eigens eine Baustellenstraße angelegt. Der Baugrubenverbau besteht aus rund 3.800 m2 bewehrter Bohrpfahlwand und 1.200 m2 Spundwandverbau. Die Verbauwände sind durch 3.000 lfm temporäre Verpressanker gesichert. Das hoch anstehende Grundwasser macht ein Abdichten der Sohle im DSV-Verfahren erforderlich. Während der Bauarbeiten wird das Franziskanerwasser verrohrt durch die Baugrubenwand geführt. Nach Fertigstellung des Bauwerks wird der eingelagerte Oberboden 4 m hoch aufgeschüttet und das Gelände als Auenwald renaturiert. Der neue Entwässerungskanal unterquert das Gewässer.