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Neubau Gaskraftwerk, Leipheim

Daten und Fakten
Firma PORR Spezialtiefbau GmbH
Auftraggeber Siemens Energy Global GmbH & Co. KG
Stadt/Land Leipheim - Deutschland
Projektart Gründung
Bauzeit 04.2021 - 09.2021

Tiefgründung mit Frankipfählen

Im bayerisch-schwäbischen Leipheim errichtet die Gaskraftwerk Leipheim GmbH, eine 100%ige Tochter der LEAG Energie Bergbau AG, mit dem erfahrenen Kraftwerksbauer Siemens Energy und dem Netzbetreiber Amprion bis 2023 ein 300 MW-Gasturbinenkraftwerk. Es wird nicht am Strommarkt teilnehmen, sondern kann als besonderes netztechnisches Betriebsmittel (bnBm) zur Aufrechterhaltung der Netzstabilität auf Anforderung des Netzbetreibers schnell hochgefahren werden. Das Team der PORR Spezialtiefbau Region Süd war mit der Pfahlgründung beauftragt.

Die Herausforderung: Abtragung hoher Lasten

Siemens Energy liefert nicht nur einen Großteil der Anlagentechnik, sondern übernimmt nach der Inbetriebnahme auch die Betriebsführung. In maximal 30 Minuten kann das Kraftwerk 300 MW elektrische Leistung bereitstellen. Als eine der weltweit ersten Anlagen wird es ausschließlich digital und remote bedient. Nur eine 2-köpfige Tagesschicht ist vor Ort.

Das Baufeld liegt auf dem 250 ha großen Gelände des ehemaligen Fliegerhorsts Leipheim, das seit 2008 nicht mehr militärisch genutzt wird. Der Baugrund besteht aus einer Abfolge aus sandig-tonigen Lösslehmen, tragfähigen quartären Kiesen in ca. 10 m Tiefe sowie tertiären Schluffen und Tonen der oberen Süßwassermolasse.

Grüne Frankipfähle sparen CO2-Emissionen

Beim Kraftwerksbau gibt es eindeutige technische Vorgaben bezüglich der aufzunehmenden Lasten. In Leipheim wiegt allein die Gasturbine 300 to. Ein entsprechend präzises Pfahldesign muss daher die Ableitung in die tragfähigen Schichten zuverlässig sicherstellen. Mithilfe statischer und dynamischer Pfahlprobebelastungen wurde das Gründungsverfahren im Vorfeld in technischer und wirtschaftlicher Hinsicht optimiert. Zum Einsatz kamen schließlich 286 Frankipfähle NG® mit d = 51/56/61 cm und ca. 12 m Länge. Diese schlanken Verdrängungspfähle punkteten auch in puncto Nachhaltigkeit: Bei der Herstellung sparten sie im Vergleich mit dem ursprünglich ausgeschriebenen Pfahlsystem rund 50 % der CO2-Emissionen ein.

Aufgrund der umfassenden Projektierungs- und Planungsarbeiten kann das Gaskraftwerk Leipheim in knapp drei Jahren errichtet werden. Ein entsprechend straffer Zeitplan hielt daher auch das PORR-Team in Atem. Dank permanenter Abstimmung mit dem Auftraggeber konnte das Projekt termingerecht vor dem ersten Spatenstich fertiggestellt werden.