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Naumannsche Brauerei, Leipzig

Daten und Fakten
Firma PORR GmbH & Co. KGaA
Auftraggeber ImmVest Wolf GmbH
Stadt/Land Leipzig - Deutschland
Projektart Wohnbau, Gewerbebau
Bauzeit 03.2017 - 06.2019

Wohnen im alten Industrieviertel Plagwitz

Auf dem ehemaligen Gelände der Leipziger Brauerei C. W. Naumann war die PORR, Standort Schmölln, mit der Errichtung des Wohnquartiers Naumannsche Brauerei beauftragt. Auf 17.400 m2 Fläche entstanden 226 Wohneinheiten mit insgesamt 19.789 m2 Wohnfläche sowie 6 Gewerbeeinheiten und 3 Tiefgaragen mit 215 Stellplätzen. Die Integration der denkmalgeschützten Bestandsgebäude war eine ganz besondere Herausforderung.

Eine lebendige Mischung aus Alt und Neu

Zu Unrecht ist der Leipziger Stadtteil Plagwitz vielen Menschen unbekannt. Mit der Mischung aus alter Industriearchitektur, herrschaftlichen Villen und einer lebendigen Kunst- und Kulturszene ist Plagwitz eines der begehrtesten Viertel der größten sächsischen Stadt. Sogar ein wenig Amsterdam-Feeling kann man entlang des Karl-Heine-Kanals genießen. Er wurde ab 1854 vom Leipziger Industriepionier, Gutsherrn und Unternehmer Heine künstlich angelegt und sollte die Weiße Elster in Plagwitz mit der Saale verbinden. Jener Carl Erdmann Heine begann auch mit der Ansiedlung von Industrieunternehmen und prägte das Erscheinungsbild von Plagwitz. Heute rauchen keine Schornsteine mehr in der ehemaligen

Industriehochburg. Stattdessen werden mehr und mehr alte Fabrikgebäude zu Wohnungen und Lofts umgebaut. Auch bei der Erschließung der Brache sollte sich das Neue harmonisch mit der erhaltenswerten Bausubstanz verbinden.

Planung mit vielen Unbekannten

In ihren Hochzeiten hatte sich die 1832 gegründete Brauerei Neumann auf 2,75 ha ausgebreitet. Nach der Stilllegung im Jahr 1992 entstand eine riesige Brache rund um die drei mittlerweile denkmalgeschützten Gebäude: das alte Sudhaus, den Eiskeller und ein zweigeschossiges Kontorhaus. Sie mussten unter Beachtung aller behördlichen Auflagen aufwändig saniert werden. Parallel wurden die 15 Stadtvillen des Wohnquartiers Naumannsche Brauerei neu errichtet. Auch die umfangreichen Abbruch- und Erdarbeiten waren für das PORR-Team eine Herausforderung. Denn was sich unter den meterdicken Auffüllungen verbarg, war größtenteils vorab unbekannt. So stieß man immer wieder auf unterirdische Bauwerke und labyrinthartige Kelleranlagen, was eine stetige Anpassung des Bauzeitenplans und detaillierte Abstimmungen mit den anderen Gewerken mit sich brachte.