Lückenschluss U5 und Stationsausbau Rotes Rathaus, Berlin
Firma | PORR GmbH & Co. KGaA |
Auftraggeber | BVG vertreten durch die PRG U5 |
Stadt/Land | Berlin - Deutschland |
Projektart | Bahn-und Straßentunnel |
Bauzeit | 04.2016 - 12.2019 |
Ein Jahrhundertprojekt findet seine Vollendung
Der 2,2 km lange „Lückenschluss U5“ verlängert die Linie U5 vom Alexanderplatz zum Brandenburger Tor und führte sie mit der Linie U55 zusammen. Im Rahmen dieses Lückenschlusses wurden westlich des Roten Rathauses auf 1,6 km zwei neue Tunnelröhren im Schildvortrieb hergestellt. Der Streckenabschnitt in Richtung Osten lag in den Händen des PORR Ingenieurbaus. Er verantwortete die Generalsanierung des 4-gleisigen Alex-Tunnels inklusive des Gleisanlagenbaus sowie den Rohbau und Ausbau der Station Rotes Rathaus.
Andienöffnungen ermöglichen An- und Abtransport von Großgeräten und Material
Der 350 m lange Alex-Tunnel endete 1930 als Sackgasse. Bis Mai 2016 diente er als Park- und Umkehrmöglichkeit für U-Bahnzüge. Das Bauwerk ist rund 15 m breit und zwischen 4,7 m und 8,9 m hoch. Die Oberkante verläuft im Schnitt etwa 3,5 m unter der Straßenebene. Damit ist der Tunnel fast komplett im Grundwasser eingebettet. Für die komplexe Baustellenlogistik wurden zwei überdachte, 10,6 x 4,6 m große Logistiköffnungen mit Kranbetrieb errichtet. So konnten die Großgeräte und das Material unabhängig vom U-Bahn-Betrieb angeliefert werden.
Ballastierung verhindert Aufschwimmen des Tunnels
Eine Tunnelentkernung verringert das Gewicht und stört das statische System. Ein Aufschwimmen des Tunnelbauwerks musste unter allen Umständen verhindert werden, denn Querschnittschwächungen erhöhen die Gefahr von Rissen und Wassereintritten.
Daher setzte das Team auf kontrolliertes Ballastieren der Tunnelabschnitte sowie den Einsatz von druckgesteuerten Pressen beim Einbau neuer oder zusätzlicher Stützen. Die Sanierung erfolgte in Abschnittsbreiten von nur 1,5 m im Pilgerschrittverfahren und wurde durch ein Vermessungsmonitoring überwacht.
Ausbau der U-Bahn-Station Rotes Rathaus
Leicht zeitversetzt erfolgte der Ausbau des Bahnhofs Rotes Rathaus. Geplant vom Büro Collignon Architektur und Design, beeindruckt die neue Station mit ihren außergewöhnlichen Pilzkopfstützen und den mit hellen und dunklen Terrazzoplatten bekleideten Wänden. Verglaste Zwischenebenen sorgen für Transparenz. Der Ausbau umfasste sowohl die öffentlichen als auch die nicht öffentlichen Bereiche des Bahnhofs in den Ebenen -1 bis -3. Neben den klassischen Gewerken wie Glas-, Tischler-, Metallbau-, Putz- und Fliesenarbeiten wurden auch die technischen Anlagen für die Aufzüge, die Raumluft, die Gebäudeautomation, den Sanitärbereich, die Brandbekämpfung und den U-Bahnfahrbetrieb unter Leitung des Ingenieurbaus errichtet.