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Holz-Hybridhaus H7 am Mittelhafen, Münster

Daten und Fakten
Firma PORR Hochbau West GmbH
Auftraggeber SESRAD Immobilien GmbH & Co. KG
Stadt/Land Münster - Deutschland
Projektart Bürogebäude
Bauzeit 01.2015 - 11.2016

Hier sitzt Nachhaltigkeit in der ersten Reihe

Direkt am Wasser steht mit dem H7 ein architektonisches Leuchtturmprojekt in Münsters Stadthafen. Seinerzeit war es mit 32,5 m Nordrhein-Westfalens höchstes Holz-Hybridhaus und bereitete dieser klimafreundlichen Bauweise in Deutschland den Weg. Die Hochbaueinheit vom Standort Münster errichtete das von Heupel Architekten entworfene 7-geschossige Gebäude mit 4.500 m² Büro- und Geschäftsfläche inklusive Baugrube mit Tiefgarage teilschlüsselfertig in einer ARGE. Im Garagengeschoss sind neben Pkw-Stellplätzen Ladestationen für E-Autos und E-Bikes sowie Fahrradstellplätze untergebracht.

Gelungene Symbiose aus Klimaschutz und Komfort

Münsters Stadthafen wurde zu Zeiten Kaiser Wilhelms II. als Importhafen für Getreide und Holz gebaut. Heute ist der „Kreativkai“ mit seiner Mischung aus alten Speichergebäuden und modernen Bürohäusern ein beliebter Treffpunkt der Kunst- und Kulturszene und bereichert die Universitätsstadt.  

Die Biomarktkette SuperBioMarkt AG, die mit der Hauptverwaltung ins Erdgeschoss des H7 eingezogen ist, war als Ankermieterin federführend am ökologischen und baubiologischen Konzept beteiligt. Dazu gehören eine wärmedämmende Dreifachverglasung, Naturfarben für den Wandanstrich, ein energieeffizientes Heiz- und Kühldecken-System sowie eine Photovoltaikanlage.

Allein bei der Errichtung senkte der Einsatz von Holz aus nachhaltiger Bewirtschaftung die CO2-Emissionen um rund 626 t.

Die Tiefgarage und das Erdgeschoss sowie der aussteifende Mittelkern wurden in Stahlbetonbauweise errichtet. Die sechs Vollgeschosse darüber sind als Holzsichtkonstruktion mit Stützen aus Brettschichtholz und Holzbeton-Verbunddecken ausgeführt. Die warmen Materialien schaffen eine fast wohnliche Atmosphäre. Großzügige Terrassenflächen bieten auf jeder Etage Raum zum Erholen. Außergewöhnlich ist auch die Gestaltung der Außenfassaden. Sie sind mit grün glasierten Keramikplatten verkleidet und verstärken den naturnahen Charakter des Gebäudes.

Holzkonstruktion mit hohem Brandschutz

Immer mehr setzt sich die Erkenntnis durch, dass Holzkonstruktionen kein höheres Brandrisiko bergen. Da Holz langsam von außen nach innen brennt, ist das Brandverhalten sogar berechenbarer als das einer Stahlkonstruktion. Die Landesbauordnung Nordrhein-Westfalens hatte zum Zeitpunkt der Errichtung des H7 nur maximal vier Vollgeschosse in Holzbauweise erlaubt. Nach Vorlegen eines ausgeklügelten Brandschutzkonzeptes sowie des Nachweises für den konstruktiven Brandschutz erteilte die Baubehörde für H7 eine Ausnahmegenehmigung.