Ersatzneubau Mainbrücke, Mainflingen
Firma | PORR Spezialtiefbau GmbH |
Auftraggeber | Die Autobahn GmbH, NL Nordbayern |
Stadt/Land | Mainhausen - Deutschland |
Projektart | Gründung, Messtechnik |
Bauzeit | 02.2022 - 05.2022 |
Außergewöhnliche Prüflasten bis 25 MN
Auf der BAB 45 wird die Mainbrücke Mainflingen durch eine elegante Brücke mit Zügelgurttragwerk ersetzt. Der Beginn der Bauarbeiten ist für 2024 angesetzt. Um die Tragfähigkeit der Pfeilertiefgründung sicherzustellen, führte die Niederlassung Düsseldorf im Auftrag der Autobahn GmbH Nordbayern Probebohrungen durch. Die technische Bearbeitung sowie die Planungsarbeiten erfolgten in engem Austausch mit PORR Spezialtiefbau Planung und der hauseigenen Messtechnik. Bohrtiefen von bis zu 50 m, schwierige Bodenverhältnisse und enorme Prüflasten bis zu 25 MN forderten von Menschen und Maschinen gleichermaßen Höchstleistungen.
Abwechslung über und unter der Erde
Am Standort der Brücke bildet der Main die Landesgrenze zwischen Mainhausen in Hessen und Kleinostheim in Bayern. Eine schlanke Stahlverbundkonstruktion und die niedrige Bauhöhe des Zügeltragwerks sorgen dafür, dass sich das Ersatzbauwerk harmonisch in die abwechslungsreiche Flusslandschaft integriert. Auch die unterirdische Geologie ist vielfältig und stellt den Spezialtiefbau vor einige Herausforderungen, zumal die Brücke im Überschwemmungsgebiet des Mains liegt. Bodenuntersuchungen im Vorfeld zeigten einen Schichtverlauf von quartären Hochflutlehmen und quartärer Mainterrasse über setzungsanfälligen tertiären Tonen und Sanden
bis zu Sanden mit ausreichender Tragfähigkeit in Tiefen von ca. 25 bis 50 m. Die Pfeiler werden daher mit ca. 50 m langen Großbohrpfählen bis auf die unterhalb anstehenden Felsgesteine tiefgegründet.
Perfektes Zusammenspiel aller Kompetenzbereiche
Um Tragfähigkeit und Setzungsverhalten zu ermitteln, stellte das Team verrohrte und suspensionsgestützte
Reaktions- und Probepfähle mit einem Durchmesser von 1200 mm und Pfahllängen mit bis zu 50 m für zwei statische Probebelastungen mit Prüflasten bis zu 25 MN her. Eine ca. 26 m mächtige, mit Holz- und Kohleresten durchsetzte Tonschicht erforderte ständige Qualitätskontrollen, um eine Reaktion mit der eingesetzten Bentonitsuspension zu verhindern. Im Baustellenlabor wurde das Bentonit exakt an die Geologie angepasst. Nach Pfahlherstellung und Aushärtung wurden die Probepfähle mit Prüflasten von bis zu 25 MN bis zur Bruchlast belastet – ein Fall für die Expertinnen und Experten der Messtechnik. Niederlassungsleiter André Schürmann ist wie der Auftraggeber rundum zufrieden: „Dass unsere verschiedenen Kompetenzbereiche von der Planung über die Qualitätskontrolle und die Tiefbauarbeiten bis hin zur Messung reibungslos ineinandergreifen, ist ein unschätzbarer Vorteil bei derart anspruchsvollen Projekten.“