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U5 Europaviertel: Bergmännischer Vortrieb abgeschlossen

Projektmeilenstein vom PORR Tunnelbau sicher erreicht

An der Bestandswand angekommen – Glück auf! / © PORR

Die Verlängerung der Stadtbahn-Linie U5 in Frankfurt a.M. wird das Europaviertel an das städtische U-Bahn-Netz anbinden. Die ARGE U5 Europaviertel, bestehend aus den PORR-Teams des Ingenieurbaus, Tunnelbaus und der Tochter Stump-Franki Spezialtiefbau, errichtet im Schulterschluss den 1.160 Meter langen Streckenabschnitt. Ein wichtiger Projektschritt ist jetzt erreicht: Ende März 2022 wurde der bergmännische Vortrieb sicher abgeschlossen – die Bestandswand ist in beiden Tunnelröhren freigelegt.

Auf dem ehemaligen Gelände des Frankfurter Güterbahnhofs entsteht ein neues Stadtquartier: das Europaviertel. Verkehrstechnisch angebunden wird das neue Viertel durch die Erweiterung der Stadtbahn-Linie U5. Mit der Verlängerung der Strecke über den Hauptbahnhof hinaus erhält das Europaviertel einen leistungsfähigen Anschluss an das städtische Nahverkehrsnetz. Dabei wird die bestehende Linie um vier Haltestellen erweitert. Rund 850 Meter der Strecke, das Stationsbauwerk Güterplatz sowie der Anschluss an das Bestandsbauwerk liegen unterirdisch. Die Stadtbahn Europaviertel Projektbaugesellschaft mbH beauftragte 2016 die ARGE U5 Europaviertel, bestehend aus den PORR-Teams des Ingenieurbaus, Tunnelbaus und der Tochter Stump-Franki Spezialtiefbau, mit dem Bau des 1.160 Meter langen Teilabschnitts der Stadtbahnlinie U5.

Vortriebsmethode unter der Skyline

Die schwierigen Bedingungen des innerstädtischen Vortriebs stellten alle Beteiligten vor große Herausforderungen. Zum ersten Mal wurde in Frankfurt a. M. ein Tunnel im maschinellen Vortrieb errichtet. Im September 2019 hatte die 580 Tonnen schwere Tunnelbohrmaschine (TBM) in der Südröhre begonnen, sich durch das Erdreich zu arbeiten. Ende Mai 2021 erreichte die TBM ihre Endposition in der Nordröhre. In der Vorwärtsbewegung der TBM hatte das Team des Tunnelbaus gleichzeitig insgesamt 8.358 Tübbings für die stützenden Betonröhren montiert. Die letzten Meter bis zur Bestandswand am U-Bahntunnel unter dem Platz der Republik wurden im bergmännischen Baggervortrieb bewältigt.  

Tunnelarbeiten unter Überdruck sicher abgeschlossen

Das Grundwasser steht etwa 3 bis 5 Meter unter Gelände an, sodass der Tunnel im Bereich des Anschlusses komplett im Grundwasser liegt. Damit die Arbeiten durchgeführt werden konnten, erfolgte der bergmännische Vortrieb im Überdruckverfahren und im Schutz des Eiskörpers. Die Bodenvereisung, ausgeführt durch die Stump-Franki Spezialtiefbau, ist eine moderne Bauweise, die den Eingriff in den Baugrund und die Umgebung deutlich reduziert. In der sensiblen, eng bebauten Innenstadtlage galt es bei den Tunnelbauarbeiten, die Bestandsgebäude und den oberirdischen Verkehr nicht zu gefährden. Im Zuge des Überdruckverfahrens musste sämtliches Personal und Arbeitsgerät aufwendig ein- und ausgeschleust werden, was die Arbeiten umso komplexer machte. Die Arbeiten liefen in 3 Schichten à 6 Stunden. Zusätzlich wurden 1,5 Stunden zum Ein- und Ausschleusen in der Druckkammer benötigt, um den Körper schrittweise an den Druck zu ge- und entwöhnen. Ende März 2022 wurde der bergmännische Vortrieb unter der Erde der Frankfurter Skyline sicher abgeschlossen. Die Bestandswand, hinter der die U5 aktuell wendet, liegt sowohl in der Nord- als auch in der Südröhre frei. Nach Abschluss des bergmännischen Vortriebs wird als nächstes die sogenannte Tunnelinnenschale angefertigt. Dabei wird in die bereits hergestellte Tunnelaußenschale eine zweite Schale eingebaut. Dafür werden abschnittweise Schalungen aus Holz und Bewehrungsstahl eingebaut und anschließend in Etappen betoniert.

Hand in Hand: Spezialtiefbauarbeiten bei laufendem Tunnelvortrieb

Parallel zu den Tunnelbauarbeiten schritten über Tage auf dem Baufeld in der Europa-Allee die Spezialtiefbauarbeiten voran. Insgesamt wurden im Spätsommer 2021 durch den Stump-Franki Spezialtiefbau 18 Brunnen für die Wasserhaltung zur Grundwasserentspannung und -überwachung mittels Drehbohranlage gebohrt. Um das Grundwasser innerhalb der Baugrube in allen Bereichen zu entspannen, wurden zusätzlich 92 Entspannungslanzen hergestellt.

Eine der tiefsten Baugruben der Stadt

Der neue U-Bahn-Halt „Güterplatz“ wird in offener Bauweise errichtet. Mit etwa 25 Metern Tiefe wird die Baugrube eine der tiefsten innerstädtischen Baugruben Frankfurts sein. Federführend für diesen Teil des Projekts ist der Ingenieurbau. Wichtige Meilensteine hat der Ingenieurbau im Projektverlauf schon erreicht. Hierzu zählt die Fertigstellung des Rohbaus für den Notausstieg am Platz der Republik im Herbst 2021. Eine anspruchsvolle Aufgabe, denn es galt, das Bestandsbauwerk aus den 1970ern mit dem neuen Bauwerk so zu verbinden, dass es gegen das anstehende Grundwasser sicher abgedichtet ist.

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