Bei der Bodenvereisung wird der Baugrund durch künstliches Gefrieren des Bodenwassers verfestigt und wasserundurchlässig. Der entstehende Frostkörper verleiht dem Baugrund ein sehr hohes Maß an Stabilität und schützt vor Wasserzutritt, bis diese Funktionen vom späteren Bauwerk übernommen werden können. Nach Ende der Baumaßnahme erfolgt das Auftauen auf natürliche Weise. Die Bodenvereisung hinterlässt außer den Injektionslanzen keine künstlichen Zusatzstoffe im Baugrund.
Vereisungsarbeiten im Anschlussbereich an den Tunnelbestand der U-Bahnlinie 5
Im Zuge der zweigleisigen Verlängerung der Grundstrecke B im U-Bahnnetz Frankfurt bedurfte es einer Vereisungsmaßnahme im Anschlussbereich an den Tunnelbestand am Platz der Republik. Bei der Baugrundvereisung wurde dem Boden durch das Zuführen von Kälte mittels eingebohrter Gefrierlanzen Wärme entzogen. Das Grundwasser gefriert und es entstehen einzelne „Eiszylinder“, welche im Laufe der Zeit im Durchmesser um die Gefrierlanze herum zunehmen. Durch die Aneinanderreihung dieser Eiszylinder können geschlossene, wasserdichte Systeme mit einer ausgiebigen statischen Wirkung erzeugt werden. Als „Beförderer“ der Kälte kam beim Bauvorhaben U5 in Frankfurt Calciumchlorid-Sole (CaCl) zum Einsatz. Für längere Einsätze stellt die Bodenvereisung mit Sole die wirtschaftlichere Variante im Vergleich zu anderen Kältemedien dar.