Rund 30 Jahre dauerte die beginnende „Randwanderung“ des Berliner Siemens-Konzerns in Richtung Charlottenburg und Spandau. Um 1930 arbeiteten mehr als 65.000 Menschen in der „Siemensstadt“. Die schieren Ausmaße des neuen Stadtteils mit seiner unverwechselbaren, funktionalen Backstein-Architektur und modernen Werksiedlungen machten international Furore.
Das am Spandauer Siemensdamm 59-63 zwischen 1924 und 1925 unter der Leitung des Siemens-Hausarchitekten Hans Hertlein errichtete „Wernerwerk XV“ ist eines der stilprägenden Bauwerke für die neue Sachlichkeit. Der zweckbetonte Stahlskelettbau verzichtet auf jegliche Ornamentik und seine roten Klinkerfassaden sind lediglich durch die Fensterreihen gegliedert. Nach einer aufwändigen Revitalisierung bildet das denkmalgeschützte Gebäude das Herzstück des TechnoCampus. Zwei Neubauten mit 16.625 m2 und 6.918 m2 BGF, entworfen vom Büro Tchoban Voss, erweitern die Campusfläche auf rund 60.000 m2. Innenhöfe mit Grünflächen und Terrassen laden zu Entspannungspausen und Meetings im Freien ein.
Zwischen Dezember 2019 und Januar 2022 wurden die zwei Gewerbegebäude mit Tiefgarage und Parkhaus vom PORR Hochbau Ost sicher realisiert. Der Neubau wurde pünktlich zum 25. Januar 2022 fertiggestellt, die Abnahme durch den Bauherrn erfolgte am 9. März 2022. Die Freianlagen werden bis Ende April 2022 fertiggestellt.
Neubauten zollen der Bestandsarchitektur Respekt
Mit ihrer reduzierten Formensprache, der grauen, klar gegliederten Klinkerfassade und Geschosshöhen von bis 4,25 m sind die Neubauten eine Hommage an Hertleins zukunftsweisenden Stil. Den 7-geschossigen Neubau F ergänzt ein 3-geschossiger, angewinkelten Anbau. Der L-förmige Neubau E umschließt mit zwei Altbauten einen großen Campushof unter dem die 1-geschossige Tiefgarage mit 177 Stellplätzen errichtet wurde. Eine Erdüberdeckung von 60cm war die Grundlage für eine üppige Begrünung.
Neben dem Hochbauteam waren am Siemensdamm auch die Expertinnen und Experten von Stump-Franki für Spezialtiefbau sowie nachhaltige Gebäudeplanung innerhalb des PORR Konzerns im Einsatz. Aufgrund hoher Bautenschutzauflagen und teilweise starker Bodenbelastung stellten die Kolleginnen und Kollegen von Stump-Franki Spezialtiefbau für die Tiefgründung 997 erschütterungsarme Atlaspfähle ohne Bohrgutförderung her. Stump-Franki Planung hatte die Ausführungsstatik und Pfahlplanung übernommen, pde Integrale Planung führte das Audit für die DGNB Platin-Zertifizierung durch.
