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PORR realisiert komplexe Baugrube für Bundestags-Neubau: Elisabeth-Selbert-Haus

Berlin, 14.08.2024 - Als Generalunternehmerin errichtet die PORR am Berliner Boulevard „Unter den Linden“ den Neubau des Elisabeth-Selbert-Hauses für den Deutschen Bundestag als Ersatz für das zuvor abgetragene Bestandsgebäude. Im Rahmen des Gesamtauftrags wurde die lokale Niederlassung des PORR Spezialtiefbau mit einem anspruchsvollen Komplettpaket aus Bestandssicherung, Baugrubenplanung und -ausführung beauftragt.

PORR Spezialtiefbau realisiert eine Baugrube in der Nähe vom Brandenburger Tor.

© PORR

Herausfordernde Boden- und Grundwasserverhältnisse

Nach dem Kellerabbruch des Bestandsgebäudes folgt die Herstellung einer 1.800 m2 großen, rund sechs Meter tiefen Trogbaugrube. Da der Grundwasserspiegel rund drei Meter unter der Geländeoberkante liegt, wird sie wasserdicht ausgeführt und mit einer Sohle im Düsenstrahlverfahren (DSV) abgedichtet. Die Umschließung erfolgt mit einer überschnittenen Bohrpfahlwand aus 240 Bohrpfählen sowie einer rund 54 Meter langen Spundwand.

Eine zusätzliche Schwierigkeit stellen die heterogenen Bodenverhältnisse dar. Unterhalb der aufgefüllten Deckschichten befinden sich mitteldichte Sande, locker gelagerte Sande sowie organogene Bodenarten. Eine ca. 50 Meter breite und bis 12 Meter tiefe, organische Rinne aus Torf verläuft mitten durch das Baufeld. Daher erfolgt eine Bodenverbesserung mit 168 Atlas-Säulen und 210 DSV-Säulen. 

Anspruchsvolles Baufeld in einem Denkmalensemble

Der L-förmige Neubau befindet sich in prominenter architektonischer Gesellschaft. Am Ende des Boulevards „Unter den Linden“ liegt direkt vor dem Brandenburger Tor der Pariser Platz. Viele Gebäude des Bundestags sowie Botschaftsgebäude sind nur ein paar Schritte entfernt. Unmittelbarer Nachbar ist das 1805 erbaute Schadowhaus, das älteste, noch erhaltene klassizistische Gebäude im ehemaligen Stadtteil Dorotheenvorstadt, daher müssen die Spezialtiefbauarbeiten erschütterungsarm erfolgen. Um Verformungen des Baugrunds zu verhindern, wird die Baugrube mit Stahlkonstruktionen ausgesteift und das Schadowhaus mit rückverankerten Düsenstrahlkörpern unterfangen. Zur Sicherheit werden die gesamten Spezialtiefbauarbeiten engmaschig von Erschütterungs- und Setzungsmessungen an den umliegenden Gebäuden begleitet.

„Die sensible, innerstädtische Lage inmitten eines Denkmalensembles verlangt während der Spezialtiefbauarbeiten größte Sorgfalt und Flexibilität. Bis dato unbekannte Bestandsleitungen verlaufen durch das Baufeld, so dass wir diverse Leitungsprovisorien errichten müssen. Nicht zuletzt sind die beengten Platzverhältnisse eine Herausforderung, denn es müssen mehrere Großgeräte sowie die Sattelzüge für den An- und Abtransport des Bodens in dieser exponierten Lage mitten in Berlin koordiniert werden“, erklärt Projektleiter Theo Jentsch.

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