Infrastrukturprojekt mit beeindruckenden Dimensionen
Das bis zu 90 Meter hohe, imposante Brückenbauwerk wird die neu trassierte Bundesstraße B32 über das Neckartal führen. Mit einer Gesamtlänge von 677 Metern ist sie ein Schlüsselelement der Ortsumgehung von Horb am Neckar. Neben dem Fluss selbst muss eine Landesstraße, zwei Bahnstrecken sowie ein überregionaler Radweg überquert werden. Um die erforderlichen Spannweiten zu überbrücken, wurde das Bauwerk als sechsfeldrige, mit Schrägseilen abgespannte Balkenbrücke konzipiert. In der Brückenmitte werden zwischen drei V-förmig aufgeweiteten Pylonen zwei 157,5 Meter lange Brückensegmente mit jeweils fünf Stahlseilen für die horizontale Lastabtragung beidseitig abgespannt.
Über die Pylone werden diese Horizontalkräfte weiter in die Fundamente abgetragen. Neben den fünf Brückenpfeilern werden diverse Hilfspfeiler für die drei vorlaufenden Vorschubrüstungen, von denen aus der Brückenüberbau in 27 Abschnitten hergestellt wird, errichtet.
Anspruchsvoller Baugrund forderte umfassende Spezialtiefbau-Expertise
Im Rahmen der „ARGE Hochbrücke Horb“ ist der PORR Spezialtiefbau für die Bauwerks- und Traggerüstgründung verantwortlich. Diese erfolgte überwiegend mittels Großbohrpfählen mit einem Durchmesser von 1,50 Metern und einer Länge von bis zu 44 Metern. Insgesamt 233 Bohrpfähle wurden am Ende in das in der Tiefe anstehende Felsgestein eingebunden. Für die Hilfspfeiler wurden bis zu 45 Meter tiefe Löcher gebohrt, die im Anschluss armiert und mit Beton gefüllt wurden.
Am Rauschbart wurden für die Errichtung der Arbeitsebene für das nördliche Widerlager sowie die Herstellung von insgesamt sieben Plattformen und einer serpentinenartig angelegten Baustraße rund 100.000 Kubikmeter Erdmaterial eingebracht. Danach wurde das Baufeld vom Regierungspräsidium Karlsruhe an PORR übergeben. „Wir hatten aufgrund des anspruchsvollen Baugrunds aus Auffüllungen, verwittertem Fels und Mergel zwei der größten und leistungsstärksten Drehbohrgeräte, die in Deutschland verfügbar sind, im Einsatz. Mit weit mehr als hundert Tonnen Einsatzgewicht war das Umsetzen der Geräte in Hanglage eine echte Herausforderung, ebenso wie die Anlieferung von Bewehrungskörben und Transportbeton über die Serpentinen. Wir liegen dank einer konzentrierten Teamleistung dennoch im Zeitplan und konnten zu 100 Prozent mangelfreie Gründungspfähle übergeben“, so Bauleiter Maximilian Mohn.