Die Architektur ist zugleich funktional und ästhetisch
Das fertiggestellte Laborgebäude hat eine Bruttogrundfläche von 3.379 Quadratmetern, die sich auf drei Ebenen sowie ein Staffelgeschoss verteilt. Es beherbergt zwei Hörsäle mit Medientechnik, Aufenthaltsbereiche sowie je ein Technikum für die Fleischtechnologie, für protein-basierte Lebensmittel und für die Back- und Süßwarentechnologie. Mit seiner anthrazitfarbenen, hochgedämmten Vorhangfassade, ästhetischen, bis 6,3 Meter hohen Sichtbetonwänden und beeindruckenden Rasterbildern im Eingangsbereich ist der Neubau architektonisch äußerst anspruchsvoll.
Das zweite Gebäude folgt annähernd dem gleichen gestalterischen Konzept und ist mit einem Splittlevel über vier Niveaus, zzgl. Einem Staffelgeschoss kompakt konzipiert. Hier werden die Studierenden zukünftig unter anderem Last-, Schwingungs- und Schallversuche durchführen können. Auf 4.837 Quadratmetern sind Seminar- und Büroflächen, ein Rollenprüfstand, diverse Motorenprüfstände sowie eine EMV-Kammer und ein reflektionsarmer Raum untergebracht. Im Foyer erhält der älteste noch lauffähige Dieselmotor der Welt aus dem Jahr 1903 einen Ehrenplatz.
Spezialisierte Innenausstattung fordert hohen Koordinationsaufwand
Bis zur Übergabe koordiniert das Hochbauteam der PORR den finalen Innenausbau, die Inbetriebnahme der Maschinenbauelemente sowie die Einregulierung der Gebäudetechnik. Diese ist in einem Laborgebäude besonders komplex. Unter anderem wurden Leitungen für Druckluft und Edelgase, Gleichstromschienen, RWA-, Brandmelde- und Einbruchanlagen sowie eine umfangreiche Lüftungsanlage installiert. Auch die bauseitige Errichtung der Labore wird von Projektleiter Joachim Pälmke und insgesamt sieben Bauleitern der PORR integriert und gesteuert.
Joachim Pälmke zu den außergewöhnlich vielfältigen Anforderungen an das Team: „Sämtliche Gewerke bringen Top-Leistungen und überzeugen mit der Realisierung von Individuallösungen für diese hoch spezialisierten Laborgebäude. Von der Qualität der Sichtbetonwände über die Installation der Prüf- und Gebäudetechnik bis hin zum funktionsfähigen Anschluss des historischen Dieselmotors – bei diesem Projekt war praktisch nichts von der Stange. Dass am Ende die Ausführungsqualität stimmt, ist auch der hervorragenden Zusammenarbeit mit den Projektverantwortlichen der Bielefelder Niederlassung des BLB NRW und der Hochschule zu danken.“