Der Umbau ist in insgesamt neun Bauphasen unterteilt und umfasst den 6-spurigen Ausbau auf der A44 im Bereich nördlich des AK Aachen in Richtung Düsseldorf bis hinter die Anschlussstelle Broichweiden. Der Verkehrswegebau realisiert den Autobahnausbau auf einer Länge von ca. zwei Kilometern. Zu den Arbeiten zählen die Abbrucharbeiten, die Herstellung der Frostschutzschicht und der Asphalteinbau. Darüber hinaus werden im Rahmen des Ausbaus zwei Brückenbauwerke durch den ARGE Partner Bauunternehmung Bruno Klein erneuert und AUSA-Leitungen neuverlegt.
Einbau von ressourcenschonendem Material
Die Frostschutzschicht wird auf der Baustelle mittels Betonbrechanlage als RCL-Material selber hergestellt. Dafür wird die vorhandene Betonfahrbahn, die sich unter der alten Autobahn befindet, aufgenommen und vor Ort gebrochen und recycelt. Insgesamt werden 27.300 m³ Frostschutzschicht auf diese Weise hergestellt. Damit werden Transportwege gespart und die CO2-Bilanz verbessert.
Planerische Herausforderungen erhöhen Komplexität
Die Autoströme auf dem Autobahnkreuz überlagern, verflechten und kreuzen sich auf engstem Raum. Diese Gegebenheit stellte für die Ausführungsplanung der Baugruben für beide Bauwerke anfangs eine große Herausforderung dar. Die sehr engen Platzverhältnisse zwischen den provisorischen Umfahrungsbrücken erschwerten die Arbeiten am Brückenbauwerk A44 über die Landstraße L223. Gleichzeitig musste sichergestellt werden, dass weiterhin die Standsicherheit der Fangedämme aufgrund der neuen Baugrube gegeben ist. Das erfahrene Team des Verkehrswegebaus unterstützte dabei stets mit klaren Lösungen. Sämtliche auszuführenden Arbeiten auf dem Baufeld umfassen eine komplexe Planung, denn es gilt, die zahlreichen Fachlose am Autobahnkreuz in den eigenen Bauablauf zu integrieren und einen reibungslosen, parallelen Bauablauf für alle Beteiligten zu koordinieren.
Einsatz der digitalen App SitePlan spart Zeit
In Zusammenarbeit mit der Muttergesellschaft PORR Deutschland nutzte das Verkehrswegebau-Team die App SitePlan, die der digitalen Navigation und Vermessung dient. Bereits ab Baustart bestand der große Vorteil darin, dass eine schnelle Orientierung vor Ort durch einfache „Georeferenzierung“ mit den Ausführungsplänen möglich war. Leitungspläne konnten kurzfristig eingelesen werden, sodass überbaute Kanalschächte oder auch Leitungsstraßen vor Ort einfach zu finden waren und Kabelschäden vermieden wurden. Der Nutzen für den Bauherrn: Zeitersparnis und hohe Sicherheit.
Bauphase 1 von 9 sicher abgeschlossen
Die erste Bauphase wurde durch die Herstellung der Baugruben für das Bauwerk A44 bereits erfolgreich abgeschlossen. Mit Beginn der zweiten Bauphase startet nun der Brückenneubau durch den ARGE-Partner. Die Arbeiten an dem im Jahre 1961 gebauten sowie 1978 angebauten Bauwerk A44 – Kerstengasse beinhalten den halbseitigen Abbruch als Nachunternehmerleistung sowie die Neuherstellung des Bauwerks. Forschungsflugplatz begrenzt Luftfreiheit In unmittelbarer Nähe zur Baumaßnahme befindet sich der Forschungsflugplatz Aachen-Merzbrück. Aufgrund der Lage der Start- und Landebahn ist die Luftfreiheit tagsüber im Bereich des Bauwerks A44 - Kerstengasse auf eine Höhe von 9,50 Metern begrenzt. Somit müssen sämtliche Arbeiten, bei denen höhere Maschinen notwendig sind, nach Sonnenuntergang und außerhalb der Flugzeiten durchgeführt werden.