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PORR setzt Maßstäbe im Bau von Energienetzen

Zukunftsfähige Infrastruktur: Leitungsbauprojekte in Deutschland

Bild 1: SuedLink Elbquerung ElbX - Baugrube Nassaushub

© PORR

München, 17.06.2025 – Eine effektive Netz-Infrastruktur ist für Deutschland unerlässlich. Leistungsstarke und funktionierende Leitungsnetze für Strom, Wasser, Gas, Fernwärme und Internet sind genauso zentral für das Wachstum, die Wettbewerbsfähigkeit und Zukunftsaussichten von Volkswirtschaften wie Straßen und Brücken.

Laut der Bundesregierung sind diese Infrastrukturen essenziell für die Weiterentwicklung des europäischen Binnenmarktes sowie für die Stärkung des Wirtschaftsstandortes Deutschland. Durch die Förderung einer besseren Vernetzung sollen die Energieversorgungssicherheit erhöht, die Integration erneuerbarer Energien vorangetrieben und die digitale Konnektivität verbessert werden. Insgesamt betrachtet die Bundesregierung die Modernisierung und den Ausbau dieser Infrastruktur als entscheidend für die wirtschaftliche Entwicklung und die Erreichung der Klimaziele.

Ein Beispiel für die Marktbedeutung ist der Stromnetzausbau. Laut dem Monitoringbericht der Bundesnetzagentur umfassten die Ausbauvorhaben im Stromnetz zum Stichtag 31. Dezember 2024 insgesamt 16.832 Kilometer. Davon waren zum Jahreswechsel erst 3.234 Kilometer fertiggestellt.

Im modernen Leitungsbau kommen zunehmend Technologien zum Einsatz, die Effizienz und Nachhaltigkeit verbessern. Zu den bedeutendsten Entwicklungen zählen grabenlose Verlegetechniken sowie digitale Hilfsmittel und Softwarelösungen. Diese tragen dazu bei, den Leitungsbau zukunftsfähig zu gestalten und den steigenden Anforderungen an Qualität, Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit gerecht zu werden. Der in Köln ansässige Rohrleitungsbauverband e. V. (rbv) betont in diesem Zusammenhang die zentrale Bedeutung von Building Information Modeling (BIM) und Lean Construction für den Leitungsbau. BIM ermöglicht eine optimierte Planung, Ausführung und Bewirtschaftung von Bauwerken durch die digitale Modellierung aller relevanten Daten. Lean Methoden fördern außerdem die Vernetzung und den Austausch zwischen allen am Bau Beteiligten, was zu einer effizienteren und transparenteren Zusammenarbeit führt. Insgesamt sieht der rbv in BIM und den Methoden des Lean Construction zwei Schlüsseltechnologien, die den Leitungsbau effizienter, transparenter und zukunftsfähiger macht.

PORR – Vorreiter im Bereich Building Information Modeling (BIM)

Die Bedeutung von Building Information Modeling (BIM) wurde frühzeitig erkannt, und diese Methode gilt als Vorreiterin in der Digitalisierung der Baubranche. Bereits in den frühen Phasen der BIM-Entwicklung wurde sie in klassischen Hochbauprojekten eingesetzt. Heute findet BIM auch Anwendung im Tunnelbau, Ingenieurbau und Spezialtiefbau – insbesondere bei großen Infrastrukturprojekten – sowie im Leitungsbau bei der Planung und Bauausführung.

Bau von Netz-Infrastrukturen: Potenziale und hohe Anforderungen

In den vergangenen Jahren realisierte die PORR bereits eine Vielzahl von Projekten mit Bezug im Leitungsbau. Das prestigeträchtige Infrastrukturprojekt „SuedLink“, das von den Netzbetreibern TenneT und TransnetBW durchgeführt wird, wird insgesamt etwa zehn Milliarden Euro kosten und in Zukunft über zwei Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragungsleitungen die Energie aus norddeutschen Windparks über rund 700 Kilometer nach Süddeutschland transportieren. Im Gegenzug wird Solarstrom aus dem Süden nach Norddeutschland geleitet.

An einem der anspruchsvollsten Streckenabschnitte des Projekts – der Querung der Elbe (ElbX) – ist die PORR im Rahmen einer Arbeitsgemeinschaft beteiligt. Über einen 5,2 Kilometer langen Tunnel werden die Kabel in einer Tiefe von 20 Metern unter der Elbe von Wewelsfleth in Schleswig-Holstein nach Wischhafen in Niedersachsen verlegt. Bei den Arbeiten kommen die Expertise und Erfahrung verschiedener Spezialisten zum Einsatz. So wurden im Januar 2025 beim Bau der Unterwasserbetonsohle sogar Taucher eingesetzt, um die Qualität und Sicherheit zu gewährleisten. Die Baugruben für die Tunnelschächte werden wasserdicht und stabil sein, obwohl sowohl der Start- als auch der Zielschacht unterhalb des Grundwasserspiegels liegen. Ein wesentlicher Bestandteil dieser Arbeiten ist der Einsatz von Schlitzwänden im Spezialtiefbau. Schlitzwände haben eine statische und/oder abdichtende Funktion und eignen sich sowohl als Stützwand, Dichtwand oder Gründungselement. Sie werden als Stahlbetonwände erstellt und gelten als nahezu wasserundurchlässig. Der Aushub erfolgt durch Seilbagger mit Schlitzwandgreifern unter Einsatz einer Stützflüssigkeit. Diese Technologie ermöglicht eine stabile und wasserdichte Baugrube, die den Anforderungen des Projekts gerecht wird.

Ultranet: Effiziente und nachhaltige Energieübertragung

Ultranet, ein Leitungsbauprojekt der Netzbetreiber Amprion und TransnetBW, umfasst eine rund 340 Kilometer lange HGÜ von Osterath in Nordrhein-Westfalen nach Philippsburg in Baden-Württemberg. Auch hier soll überschüssiger Windstrom aus dem Norden Deutschlands verlustarm in den Süden gelangen, um dort die Energieversorgung zu sichern. Die Inbetriebnahme von Ultranet ist für das Jahr 2026 vorgesehen. Für eine Teilstrecke dieser Stromleitung hat die PORR den Auftrag für die Tiefgründung von 36 neuen Masten erhalten. Dabei wurden insgesamt 144 Bohrpfähle mit Durchmessern von 1.200 mm für 31 Masten und 1.500 mm für fünf Masten erstellt. Neben den engen Platzverhältnissen erwies sich auch die schwierige Logistik an mehreren Einsatzorten als große Herausforderung. Aus Gründen des Umweltschutzes und zur Schonung von Boden und Grundwasser wurde in den Hydraulikschläuchen ausschließlich Bio-Öl verwendet.

Offener Grabenbau für SuedOstLink: mit Lean Construction im Takt

Der SuedOstLink ist ein weiteres bedeutendes Infrastrukturprojekt in Deutschland, das darauf abzielt, Strom aus windreichen Regionen im Norden in den energiehungrigen Süden zu transportieren. Es handelt sich um eine HGÜ, die über eine Länge von etwa 540 Kilometern von Wolmirstedt bei Magdeburg (Sachsen-Anhalt) bis zum ehemaligen Isar-Kraftwerksstandort bei Landshut in Bayern verläuft. Das Projekt umfasst zwei Gleichstromverbindungen, die jeweils eine Kapazität von 2.000 Megawatt haben und eine Spannung von 525 Kilovolt nutzen. Diese Verbindungen werden hauptsächlich als unterirdische Kabel verlegt, um die Auswirkungen auf die Umwelt zu minimieren und die Zuverlässigkeit zu erhöhen.

Die ersten 18 Kilometer des Abschnitts A1 werden als Freileitung errichtet. Für die anschließenden 29,6 Kilometer wurde die PORR mit der Verlegung der Schutzrohre im offenen Grabenbau, dem Bau von Querungsbauwerken sowie der Herstellung von Zufahrtswegen und Arbeitsflächen beauftragt. Da für den SuedOstLink zwei 525-Kilovolt-Gleichstromverbindungen verlegt werden, sind separate Kabelgräben erforderlich. Um effiziente Arbeitsabläufe zu gewährleisten, wird das Projekt nach der Lean Construction Methode in getakteter Bauweise umgesetzt. Die Ausführung entlang der Kabeltrasse erfolgt durch mehrere synchronisierte Gewerkezüge. Aufgrund der hohen Anforderungen an die Bodenqualität wird ein eigenes Bodenmanagement-Konzept umgesetzt. Dies beinhaltet Prozesse wie den Bodenabtrag, die Aufbereitung der Böden in einer mobilen Mischanlage, das Prüfen des Bodenmaterials sowie den Wiedereinbau. Das Ziel: eine minimale Umweltbelastung.

Die genannten Projekte sind nicht nur technisch anspruchsvoll, sondern auch von hoher strategischer Bedeutung für die nationale und europäische Infrastruktur. Sie leisten einen entscheidenden Beitrag zur Sicherstellung der Energieversorgung, die Integration erneuerbarer Energien und die Digitalisierung. Die fortlaufende Entwicklung und Anpassung dieser Infrastrukturprojekte sind entscheidend für die wirtschaftliche Entwicklung und unterstreichen die Schlüsselrolle, die PORR in der Bauindustrie spielt.

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